Derby als Zuschauer-Magnet

Eishockey: Die DEG spielt jetzt erstmals in Bestbesetzung. Die Vor-Play-offs sind greifbar nah.

<strong>Düsseldorf. Lance Nethery nutzte den trainingsfreien Tag zu einem Kurztrip in die Schweiz. Der Trainer der Düsseldorfer EG sah den 5:4-Sieg der ZSC Lions mit dem künftigen DEG-Coach Harold Kreis an der Bande bei den Kloten Flyers. Die Lions trennt damit in der "Best-of-seven"-Viertelfinalserie nur noch ein Sieg vom Einzug in das Play-off-Halbfinale der dortigen NLA. Die Erfolge des 49-jährigen Kreis mit Zürich muss Nethery mit den Metro Stars in der Deutschen Eishockey Liga erst einmal realisieren. Zwei Spiele warten noch in der Vorrunde auf die Metro Stars. Am Freitag bei den Augsburger Pantern und am Sonntag im Rather Dome gegen die Kölner Haie, das Restprogramm macht Hoffnung auf Platz acht für die Play-off-Qualifikation, zwei Siege vorausgesetzt.

Trainer Lance Nethery will noch nicht vorausblicken

Auch wenn bei Lance Nethery die Denkweise "von Spiel zu Spiel" vorherrscht, im Fokus der beiden verbleibenden Vorrundenpartien steht am Sonntag das rheinische Derby gegen die Kölner Haie. Kein Spiel elektrisiert und zieht die Zuschauer gleichermaßen an. "Das Derby ist etwas ganz besonderes, aber wir konzentrieren uns erst einmal auf das Spiel am Freitag in Augsburg", sagt auch Patrick Reimer. Zum ersten Mal in dieser Saison wird der Rather Dome ausverkauft sein. 11 311 Besucher sahen am 27. November vergangenen Jahres die 2:5-Niederlage der DEG. Vielleicht ist es ja das letzte Saisonspiel zwischen den Rivalen. Falls die DEG die Play-off-Qualifikation erreicht und sich dort durchsetzt, könnte der Viertelfinal-Gegner nur Nürnberg oder Berlin heißen. "Rechenspiele sind nichts für mich. Die sind etwas für die Medien. Ich beschäftige mich lieber mit dem nächsten Spiel", sagt Nethery. Und bei dem wird der 49-jährige Kanadier ein seltenes Erlebnis haben, denn die DEG wird erstmals in dieser Saison in Bestbesetzung antreten. Peter Ratchuk hat seine Sperre abgesessen, Robert Dietrich hat sein Comeback nach monatelanger Verletzungspause gut überstanden. Damit stehen vier komplette Blöcke zur Verfügung.

Das andere Novum ist die Ansetzung der Schiedsrichter. An den letzten beiden Spieltagen werden, wie auch in den Play-offs, zwei Hauptschiedsrichter die jeweiligen Partien leiten. Beim Spiel der Kölner Haie gegen Mannheim (4:2) war das bereits der Fall, und es gab Kritik. Das Duo Rick Looker und Christian Oswald pfiff kleinlich, es gab viele Strafen. "Nicht kleinlich, sondern konsequent", sagte der DEL-Schiedsrichterbeauftragte Holger Gerstberger: "Die Profis müssen sich darauf einstellen, dass jetzt mehr Fouls geahndet werden."

Es entstand der Eindruck, dass sich die zwei Referees Konkurrenz machen wollten. "Die Idee mit zwei Hauptschiedsrichtern ist top, aber warum müssen wir das kurz vor den Play-offs einführen? Das wird ein Problem für die Mannschaften", sagte Kölns Trainer Doug Mason. Hoffentlich nicht gegen Augsburg oder im Heimspiel gegen Köln, wenn ebenfalls ein Schiedsrichter-Duo auf dem Eis an der Arbeit ist.