DEG setzt auf den Teamgeist

Die Metro Stars fahren beim Sieg in Straubing eine Ehrenrunde für ihre treuen Fans.

Düsseldorf. Überschwänglich begannen Trainer Lance Nethery und sein Assistent Mike Schmidt an der Bande die "La Ola-Welle", während die Spieler auf das Eis zurückkehrten, um sich bei ihren rund 300 mitgereisten Fans für die Unterstützung im Hexenkessel des Eisstadions am Pulverturm zu bedanken. Die Stimmung bei der Düsseldorfer EG erinnerte nach dem glücklichen 3:1-Erfolg in Straubing erstmals in dieser Saison an fast schon vergessene, bessere Tage. Erst der Schulterschluss mit den in dieser Spielzeit zu oft enttäuschten Fans, dann eine von lauter Rockmusik begleitete kleine Siegesfeier in der Kabine.

"Der Sieg war verdient. Die Jungs haben großartig gekämpft und sich leidenschaftlich in die Schüsse geworfen. Wir sind wieder ein Team", jubelte Walter Köberle kurz vor der Abfahrt aus Niederbayern und ergänzte: "Jetzt werden wir im Bus lecker essen, ein Bierchen trinken und uns dann darauf vorbereiten, am Sonntag gegen Ingolstadt den Sack zuzumachen." Womit die gute Seele des Vereins natürlich das Erreichen der Vor-Play-offs meinte. Ein Ziel, von dem vor der Saison beim achtmaligen Meister niemand ernsthaft dachte, dass es eines werden könnte, denn in den Dauerkartenblocks sind diese Spiele nicht enthalten.

Nach dem fünften Sieg in Folge können die Tickets für die "Hoffnungsrunde" aber wohl so langsam gedruckt werden. Zu verdanken haben sie dies vor allem Torhüter Jamie Storr, der in Straubing laut Walter Köberle der Fels in der Brandung war. Der 32-Jährige stand besonders in den letzten 20Minuten im Dauerbeschuss der Gastgeber wie eine Wand, von der die abgefeuerten Pucks immer wieder zurückprallten. "Es war ein brutales Spiel. Die kleineren Klubs liefern einfach die härtesten Fights. Gut, dass unser Überzahlspiel im Moment so gut klappt", so der Kanadier. "Wenn wir das fortsetzen, was wir seit der Länderspielpause zeigen, dann können wir noch für eine nette Überraschung sorgen. Viele hatten uns doch schon totgesagt und den Trainer gedrängt, mit den Planungen für die nächste Spielzeit zu beginnen. Aber ich will dieses Jahr Meister werden. Und die Art und Weise, wie wir zur Zeit auftreten, macht uns bei den möglichen Play-off-Gegnern nicht mehr zum Wunschgegner.

Vor-Play-offs, Modus: Best-of-three (Zwei Siege sind zum Weiterkommen nötig). Der 7. spielt gegen den 10., der 8. gegen den 9. Im ersten Spiel Heimrecht hat der in der Tabelle besser platzierte.

9. Hannover Scorpions (51Spiele) 78 Punkte/155:156 Tore Frankfurt Lions (H), Adler Mannheim (H), Nürnberg Ice Tigers (A), Hamburg Freezers (H), Grizzly Adams Wolfsburg (A)

10. Krefeld Pinguine (52 Spiele) 73 Punkte/173:178 Tore Grizzly Adams Wolfsburg (A), Straubing Tigers (H), Iserlohn Roosters (A), Adler Mannheim (A)

11. Hamburg Freezers (51 Spiele) 72 Punkte/173:163 Tore Kölner Haie (H), Grizzly Adams Wolfsburg (H), Hannover Scorpions (A), Straubing Tigers (A), Augsburg Panthers (H)

Es läuft bei den Eishockeyprofis der DEG, nachdem zwei Drittel der Vorrunde eine einzige Katastrophe für alle Beteiligten waren. Trainer-Wechsel, Spieler-Suspendierung, Nach-Verpflichtungen und zuletzt die Kunde der Abgänge der Leistungsträger Tore Vikingstad und Klaus Kathan zum Saisonende - die DEG hat für viel Wirbel gesorgt, die Spieler haben den Schalter aber noch auf Erfolg umlegen können. Kreutzer und Co. stehen nach fünf Siegen in Folge kurz vor dem Erreichen der Vor-Play-offs. Das Saisonziel der Metro Stars war zwar viel höher angesiedelt, aber die DEL ist kein Wunschkonzert. Man kann es im Nachhinein positiv sehen, weil die hochbezahlten Eishockey-Profis der Metro Stars gezeigt haben, dass sie mit Leistungsdruck umgehen können. Das verdient Respekt. Nun ist der Ausgang der Saison wieder offen.