Dunkle Wolken trotz des Höhenfluges
Der Dome ist nur zu 42,57 Prozent ausgelastet. Folgen könnten Metro Stars erschüttern.
Düsseldorf. Eigentlich müsste im Aufsichtsrat der Düsseldorfer EG eitel Sonnenschein herrschen. Durch sieben Siegen in Folge liegt das Team von Trainer Harold Kreis punktgleich (31) mit Tabellenführer Krefeld auf Platz zwei der Deutschen Eishockey Liga und kann am Mittwoch mit einem Sieg im Heimspiel gegen die Augsburger Panther sogar die Spitzenposition übernehmen.
Serien-erfolgreicher war die DEG nur im bisher letzten Meisterjahr 1996, als es eine Siegesserie von zehn Spielen gab. Dennoch ist man in der Führungsetage des Klubs mit dem bisherigen Zuschaueraufkommen höchst unzufrieden. Die Metro Stars stehen sportlich besser denn je in diesem Jahrzehnt da, und die Zuschauer bleiben aus, lautet die bittere Erkenntnis.
Nach neun Heimspielen hat sich der Zuschauer-Durchschnitt im Dome durchschnittlich bei 5705 Besuchern eingependelt (2007/2008: 6365). Das ist ein Minus zur Vorsaison von 660 Zuschauern pro Heimspiel. Und morgen droht ein Saison-Minus-Rekord. Am ungeliebten Donnerstag geht es gegen einen wenig zugkräftigen Gegner.
Während die Fans auf den gut gefüllten Stehplatzrängen des Domes tolle Stimmung entfachen und fast wie in alten Zeiten ihre Anfeuerungs-Gesänge anstimmen, gibt es sonst im weiten Rund viele freie Plätze, der Oberrang wurde sogar bis auf weiteres geschlossen. "Ab 7700 Besuchern machen wir oben auf, ansonsten wollen wir die Zuschauer im Mittelrang verdichten", sagt Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp, für den guter Rat bei den schwachen Zuschauerzahlen teuer ist.
Die Gründe für die niedrige Auslastung im Dome (42,57 Prozent) sind mehrschichtig. Bei 26 Heimspielen in der Vorrunde sind die Eintrittspreise Vielen zu hoch (Sitzplatz 20 bis 36 Euro). Die schlechte Verkehrsanbindung macht den Dome nicht attraktiver, zumal die S-Bahn nicht bis zur Theodorstraße fährt. Bei der augenblicklichen Wirtschaftslage sitzt der Geldbeutel bei Vielen nicht gerade locker.
Ein Ausweg ist momentan nicht in Sicht, die Folgen für die DEG Metro Stars könnten ein düsteres Szenario ergeben: Der Etat wird kommende Saison erneut zurückgefahren. Groß-Sponsoren kürzen aus wirtschaftlichen Gründen ihr Engagement oder steigen in den kommenden Jahren aus. Die von der DEG GmbH unterstützten Metro Stars II wären ebenfalls die Leidtragenden, da dann auch dort wirtschaftliche Mechanismen greifen würden. Dies ist nur eine Fiktion, aber leider steckt auch Wahrheit dahinter.