Eishockey Die Tops und Flops des DEG-Wochenendes

Düsseldorf · Durch das 4:1 daheim und das 4:3 in Augsburg führen die Düsseldorfer Eishockeyprofis in der Viertelfinalserie nun mit 2:1. Was lief gut? Was schlecht?

Jaeden Descheneau vor dem Augsburger Tor. Der DEG-Stürmer traf am Wochenende dreimal.

Foto: dpa/Stefan Puchner

Es ist nur wenige Tage her, da herrschte bei und rund um die DEG Endzeitstimmung. Das 1:7 zum Auftakt des Play-off-Viertelfinals in Augsburg war nicht nur die schlechteste Saisonleistung, sie ließ für den weiteren Verlauf der Serie auch nichts Gutes erahnen. Doch dann kam alles anderes: Am Freitag gab es daheim einen 4:1-Sieg, am Sonntag folgte ein 4:3 in Augsburg. Plötzlich ist die DEG mit 2:1 vorn und hat alle Chancen, ins Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga einzuziehen. Wie nach jedem Wochenende blickt die WZ auf die beiden Spiele zurück.

Top: Comeback

Es gab nicht wenige Beobachter, die die Saison mehr oder weniger abgehakt hatten. Das Debakel in Augsburg war ja kein singuläres Ereignis oder ein kleiner Ausrutscher, es reihte sich nahtlos an die vergangenen Wochen. In denen hatte die von Verletzungen und Formkrisen gebeutelte DEG nichts mehr hinbekommen, nun schien es in den Play-offs noch schlimmer zu werden. Doch als kaum noch jemand mit der Wende rechnete, schlug die DEG zurück. Schon die ersten Minuten des Freitagsspiels erinnerten an die vielen guten Tage dieser Saison. Die beiden Spiele vom Wochenende haben gezeigt: Die DEG ist noch längst nicht fertig mit dieser Saison.

Flop: Puckverluste in Überzahl

Was die Offensive angeht, ist das Powerplay weiter in Form, in den ersten drei Play-off-Spielen gab es zwei Tore. Dennoch lief nicht alles rund, die DEG leistete sich mehrfach unnötige Scheibenverluste und ermöglichte den Augsburgern vier Großchancen. Drei davon konnte Torhüter Mathias Niederberger vereiteln, am Sonntag kassierte er aber ein Unterzahltor zum 3:3.

Top: Erste Reihe

Wenn sich die DEG weiterhin aufs eins verlassen kann, dann ist es ihre erste Reihe. An sieben der neun Treffer waren Kapitän Alexander Barta (ein Tor/drei Vorlagen), Philip Gogulla (1/2) und allen voran Jaedon Descheneau (3/3) beteiligt. Der Kanadier spielt derzeit wie aufgedreht: Am Freitag traf er doppelt, am Sonntag sorgte er für das wichtige 1:1 nach dem frühen Rückstand.

Flop: zweite Reihe

Ganz anders sieht es weiterhin in der zweiten Reihe aus. Die hat ihre fehlende Form auch in den Play-offs noch nicht wiederentdeckt. In den ersten drei Spielen haben Ken-André Olimb, Calle Ridderwall und John Henrion gemeinsam erst drei Scorerpunkte gesammelt. Und alle drei resultierten aus Henrions Treffer zum 4:1 am Freitag ins leere Tor. Obwohl das Trio auch in Überzahl ran darf.

Top: Arbeit in der eigenen Zone

Auf den ersten Blick war es die Offensive, die am Wochenende richtig aufdrehte. Acht Tore in zwei Spielen sind in den Play-offs ein sehr guter Wert. Den größten Sprung im Vergleich zum missglückten Auftakt machte die DEG aber in der eigenen Zone. Erstens schaffte sie es, das Forechecking der Augsburger zu verlangsamen und kam deswegen viel kontrollierter über die eigene blaue Linie, zweitens gab sie den gegnerischen Stürmern kaum Raum. Nur 29,4 Prozent der Augsburger Schüsse kamen aus dem gefährlichen Bereich direkt vor dem Tor, zudem blockten die Düsseldorfer 19 Schüsse. Das Ergebnis: nur vier Gegentore am Wochenende.

Flop: Zuschauerzahl

Die Stimmung in den Hallen ist riesig bislang. In Augsburg ohnehin, wo das Publikum durch die beste Hauptrunde der Vereinsgeschichte wie aufgeputscht wirkt. Aber auch in Düsseldorf war am Freitag zu merken, dass die Play-offs auch für die Zuschauer etwas besonders sind. Die sonst recht maue Stimmung war diesmal mitreißend. Und dennoch: Die Zuschauerzahl war eine Enttäuschung. Gerade mal 8387 Zuschauer waren im Dome, für die Play-offs deutlich zu wenig — und sogar unter dem Schnitt der Hauptrunde (8531). Durch die jüngsten Ergebnisse hatten wohl viele Gelegenheitszuschauer den Glauben an die Mannschaft verloren. Das dürfte nun wieder anders sein, nächsten Freitag sollten deutlich mehr Zuschauer kommen.