Düsseldorfer EG Erstes Derby der Saison wird von vielen Randgeschichten begleitet

Die DEG befasst sich vor dem Duell in Krefeld nur mit sich und dem aktuellen Kader. Beim KEV ist Christian Ehrhoff wieder Thema.

Foto: Samla/Drabben

Düsseldorf. Normalerweise spricht Christof Kreutzer in den Tagen vor einem Derby in der Deutschen Eishockey Liga ausführlich über Spiel und Gegner. Doch der 49-Jährige machte es unter der Woche kurz, als er auf den Klassiker seiner Düsseldorfer EG gegen die Krefeld Pinguine blickte. „Das ist ein Derby. Mehr brauch ich doch nicht zu sagen, oder“, fragte der Trainer in die Runde. Dass sein Team in solchen Duellen keine besondere Motivationsspritze benötigt, hat Kreutzer in den vergangenen Jahren immer wieder gesagt.

Bei den Pinguinen war in diesen Tagen einiges los. Kapitän Daniel Pietta lud den an der Schulter verletzten DEG-Kapitän Daniel Kreutzer vor wenigen Tagen bei Facebook zum Zuschauen in die Krefelder Halle ein. Kreutzer antwortete und gab dem Kontrahenten noch ein wenig Nachhilfe in Sachen Rechtschreibung, da die Pinguine in einer Einblendung im Wort „Krefeld“ das erste „e“ vergessen hatten. Dann verschafften die Anhänger des KEV im Internet ihrem Ärger darüber Luft, dass der Verein der in Krefeld geborenen Schlagersängerin Andrea Berg eine Dauerkarte auf Lebenszeit überreichte.

Doch die heißeste Personalie ist derzeit eine, die dem morgigen Gegner der DEG (16.30 Uhr/WZ-Liveticker) sicherlich enorm Rückenwind im Kampf um ein Play-off-Ticket verleihen würde. Christian Ehrhoff, Meister mit dem KEV im Jahre 2003, hat seine Zelte in Nordamerika abgebrochen und denkt über ein Engagement in Deutschland nach. Da ist es nur naheliegend, dass der 862-malige NHL-Spieler mit „seinem“ Club in Verbindung gebracht wird. In Krefeld würden sie den inzwischen 34-Jährigen mit offenen Armen empfangen. Chancen auf eine Verpflichtung Ehrhoffs haben die Pinguine indes aber nur, wenn der Verteidiger beim Gehalt Abstriche macht.

Derzeit befindet sich Ehrhoff mit seiner Familie im Urlaub. Über seine sportliche Zukunft will er in den kommenden Tagen entscheiden. Auch die Kölner Haie sollen Interesse haben und dürften für den Fall, dass der in Moers wohnhafte Nationalspieler nicht umziehen möchte, neben den Pinguinen der einzige ernsthafte Kandidat sein. DEG-Trainer Kreutzer würde den einst bestbezahlten NHL-Verteidiger sicherlich auch unter Vertrag nehmen, weiß aber, dass sein Club gegen Köln (finanziell) und Krefeld (Heimatverein) bestenfalls Außenseiterchancen hätte.

Sportlich läuft es bei den Pinguinen bisher nicht rund, obwohl der Kader im Sommer verstärkt wurde. Neben den DEL-erfahrenen Verteidigern Tim Hambly (Wolfsburg) und Kyle Klubertanz (Nürnberg) wechselten auch die Stürmer Marco Rosa (Wolfsburg) und Dragan Umicevic (Köln) zum KEV. Zuletzt wurde auch auf der Torhüter-Position noch einmal nachgebessert. Der Ex-Münchner Niklas Treutle beendete sein NHL-Abenteuer nach nur zwei Einsätzen für die Arizona Coyotes.

In Krefeld hoffen die Verantwortlichen, dass der jüngste 3:1-Sieg bei den Eisbären die Initialzündung war. Doch wie sagte Christof Kreutzer? „Das ist ein Derby. Mehr brauch ich doch nicht zu sagen.“ Die DEG wird vorbereitet sein — auf Niklas Treutle, Daniel Pietta und im Zweifel auch auf Andrea Berg.