Gestellter Händedruck ist zu wenig
Affäre mit Hamburger Beaucage nur offiziell beigelegt.
Düsseldorf. Jean-Luc Grand-Pierre wirkte glücklich und traurig zugleich. Vor allem aber war er nachdenklich. Der Eishockey-Profi versuchte am Dienstag nach dem 5:4 seiner DEG den sportlichen Erfolg in den Mittelpunkt zu stellen, doch die rassistische Anfeindung des Hamburger Spielers Marc Beaucage ging ihm immer noch sichtlich nahe. "Wichtig war, dass der Vorfall unsere Disziplin nicht gestört hat", sagte der 30-Jährige.
Doch viel wichtiger wäre dem Mann aus Montreal wohl eine ehrliche Entschuldigung seines franko-kanadischen Landsmannes gewesen. Vor dem Spiel gab es zwar einen Händedruck zwischen den beiden, doch hat sich Beaucage dabei wirklich entschuldigt? "Die Sache ist erledigt. Ich hoffe, das war das letzte Mal", wich Grand-Pierre aus. Diese Antwort war genauso vielsagend, wie die Nachfrage nach der gemeinsamen Herkunft der beiden, die aus der Provinz Quebec stammen. "Es gibt Menschen, für die einzig und allein die Hautfarbe interessant ist", so Grand-Pierre.
Es gab also keine Entschuldigung. Der Händedruck war von den Verantwortlichen der DEG, den Freezers und der DEL lediglich inszeniert, um dem Ruf der Liga nicht zu schaden. Und Marc Beaucage leistete sich am Dienstag gleich eine weitere Entgleisung. Auf dem Weg von der Kabine zum Bus pöbelte er in Richtung DEG-Manager Lance Nethery. Er sagte einen Satz, der eine üble Beleidigung beinhaltete.
Nachwuchs: Nach 18 Jahren findet in Düsseldorf wieder ein Nachwuchs-Endturnier statt. Von Freitag bis Sonntag ermitteln die Schülerteams der Eisbären Berlin, der Kölner Haie (Titelverteidiger), des ERC Schwenningen, des EV Landshut (gilt als Favorit), des EC Bad Tölz und der DEG an der Brehmstraße ihren Deutschen Meister. Die Spiele beginnen täglich um 8 Uhr.