Düsseldorfer EG Hinten ein Topteam, vorne zu harmlos
16 Spieltage der Eishockey-Saison sind vorbei, die Düsseldorfer EG steht mit 22 Punkten auf Platz elf. Die WZ zieht eine Zwischenbilanz.
Düsseldorf. 16 der 52 Spieltage sind vorbei in der 22. Saison der Deutschen Eishockey Liga, die nun in ihre traditionelle Pause wegen des Deutschland-Cups am Wochenende in Augsburg geht. Aktuell steht die Düsseldorfer EG auf einem unbefriedigenden Platz elf. Doch Trainer Christof Kreutzer bleibt entspannt: „Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden“, sagt der 48-Jährige. Die WZ zieht eine Zwischenbilanz.
Durchwachsen. Es ging gleich gut los. In der Champions League zog die DEG in die K.o.-Phase ein, und auch in der DEL stand sie nach drei Siegen aus den ersten fünf Spielen gut da. Doch dann folgte eine Schwächephase mit drei Niederlagen in Serie und dem Ausscheiden aus der CHL. Danach haben sich die Düsseldorfer aber gefangen und fünf Erfolge in acht Spielen eingefahren. „Es ging oft auf und ab“, sagt Stürmer Ken-André Olimb, dessen Team mit 22 Punkten auf dem ersten Nicht-Play-off-Platz elf steht. Sorgen macht sich Trainer Kreutzer aber nicht: „Die Liga ist so eng, da ist in jedem Spiel alles möglich.“ In der Tat sind die DEL-Teams leistungsmäßig zusammengerückt. Vergangene Saison betrug der Abstand nach 16 Spieltagen zwischen dem Ersten und dem Elften 18 Punkte, aktuell sind es neun.
Die DEG ist gegen die Spitzenteams erfolgreich, gegen die aus dem Keller nicht. Es gab Siege gegen Mannheim, Berlin, Iserlohn, München, Köln und Hamburg, dafür Niederlagen gegen Straubing, Augsburg, Schwenningen und Wolfsburg. Besonders enttäuschend war das 2:4 beim 1000. DEL-Spiel von Daniel Kreutzer gegen Augsburg. „Das war das schlechteste Spiel und zeigt, dass wir immer 100 Prozent geben müssen. Es reicht nicht, nur 95 zu geben“, sagt Christof Kreutzer, dessen Team sich schwerer tut, das Spiel zu machen. Besser läuft es, wenn es aus der Defensive heraus agieren kann. Wie am Sonntag in Iserlohn (2:1 nach Penaltyschießen).
Die Defensive. Mit nur 39 Gegentreffern und einer Unterzahlquote von 87,2 Prozent stehen die Rot-Gelben jeweils auf Rang zwei. Das liegt vor allem an den starken Torhütern Mathias Niederberger (2,07 Gegentore im Schnitt/93,4 Prozent Fangquote) und Bobby Goepfert (2,86/91,0). „Die defensivere Spielweise kommt uns entgegen“, sagt Niederberger, der sich zum Stamm-Goalie entwickelt und den Abgang von Star-Türhüter Tyler Beskorowany komplett vergessen gemacht hat: „Ich bin zufrieden mit dem Start, aber es gibt keinen Halt. Wir müssen uns alle weiter verbessern. Da gehöre ich genauso zu wie der Rest der Mannschaft.“
Das große Sorgenkind ist die Offensive. Die 35 Tore sind der mit Abstand schlechtes Wert der Liga. Selbst Schlusslicht Ingolstadt hat acht Mal mehr getroffen. Besonders enttäuschend sind bislang Chris Minard, Norm Milley und Travis Turnbull, die zusammen erst fünf Tore erzielt haben. Auch Manuel Strodel und Alexander Preibisch treffen kaum. Wenig überraschend sind unter den fünf Topscorern drei Verteidiger. Einen Punkt-pro-Spiel-Spieler sucht man vergebens. Doch Trainer Kreutzer sieht das auch positiv: „Wir haben nicht die eine Paradereihe und sind deshalb schwieriger auszurechnen“, sagt der Trainer, der sich noch keine Sorgen macht: „Wir haben Chancen, machen aber zu wenig draus. Schlimmer wäre es, wenn wir gar keine Chancen hätten.“ Das muss er wohl so sagen. Aber besonders in Überzahl (12,6 Prozent) schwächelt die DEG regelmäßig. Dort hat sie ungemein Probleme, kontrolliert in die Zone zu kommen, spielt schlampige Pässe und nimmt teilweise zu hektische Schüsse.
Die DEG tat am Montag etwas für die Offensive und verpflichtete Stürmer David Van der Gulik. Der Kanadier blickt auf 575 Spiele in der AHL (145 Tore/183 Vorlagen) und 49 (2/11) in der NHL zurück. Mit ihm sollen die Sturmprobleme gelöst werden. Gelingt das, sind die Play-offs gebucht. Ansonsten wird es bis zum Ende ein enger, aber letztlich auch erfolgreicher Kampf.