Ohne Derby verliert die DEL eine Attraktion
Der 4:3-Erfolg gegen Köln macht Mut. Es lohnt sich, weiter in die DEG zu investieren.
Düsseldorf. Was wäre die Deutsche Eishockey Liga ohne die rheinischen Derbys der Düsseldorfer EG gegen Köln und Krefeld? Die Antwort ist einfach: Sie würde um zwei große Attraktionen ärmer sein. Die packenden Spiele der rheinischen Rivalen sind außerhalb der Play-offs der Höhepunkt, für Spieler und Fans. Brisanz, Emotionen und Tore — nach dem 4:3-Sieg der DEG Metro Stars gegen die Kölner Haie brachte es Uwe Krupp auf den Punkt: „Dieses Derby war beste Werbung für das deutsche Eishockey“, sagt der ehemalige Bundestrainer und jetzige KEC-Coach.
Auch DEG-Manager Lance Nethery war vom Derby angetan: „Das war Spannung pur, ich freue mich schon auf das nächste Derby. Es ist etwas Besonderes.“ Aber Profi-Eishockey in Düsseldorf steht auf der Kippe, falls sich zur Saison 2012/2013 kein neuer Hauptsponsor findet.
Die Metro steigt nach zehn Jahren als Hauptsponsor aus, das lässt sich nicht ändern. Zurzeit gibt es mehrere Antworten, denn bei der DEG wird zweigleisig geplant. In der ersten Variante könne es ein „Low-Budget-Team“ geben, sagt Lance Nethery. „Wir würden dann in etwa um Rang zehn mitspielen. Mit einer preiswerten Mannschaft, in der viele deutsche Spieler sind, auch aus dem eigenen Nachwuchs. Unsere besten Leute würden dann natürlich nicht mehr dabei sein.“
Falls die DEG keinen neuen Hauptsponsor oder Investor finden würde, wäre auch ein Start in der Oberliga möglich. „Das entspricht nicht meiner Vorstellung vom Eishockey, aber es ist derzeit nicht ausgeschlossen, wenn das Geld fehlt“, sagt Nethery.
In der DEL mit Sicherheit nicht. Das Eisstadion sei für diese Spielklasse und die Sponsoren nicht mehr zeitgemäß, erklärt Nethery. Allerdings wäre das in der Oberliga anders, denn ohne das nötige Geld und die Zuschauer wäre der Dome als Spielort zu teuer und die Rückkehr ins alte Eisstadion müsste zwangsläufig erfolgen. Auf jeden Fall wird sich der Verein auch um einen Startplatz in der Oberliga bemühen.
„Wir sind nicht untätig und auf der Suche, aber einen neuen Hauptsponsor haben wir noch nicht. Wir sind in Gesprächen mit einigen Sponsoren, aber keinem Hauptsponsor“, sagt der DEG-Manager. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir es schaffen. Die DEG ist eine gute Adresse.“
„Momentan haben wir keine Verhandlungsbasis mit den Spielern“, sagt Nethery. „Ich hoffe, dass wir noch einige Zeit Ruhe haben. Spieler wie Patrick Reimer, Evan Kaufmann oder Simon Danner sind auf dem Markt begehrt. Darum werden wir zuerst mit ihnen verhandeln, falls wir wissen, ob wir weiter in der DEL spielen werden“, sagt Nethery.