Tomlinson kann wieder besser schlafen
Ruhe durch den ersten Sieg nach sechs Niederlagen: Die DEG hat am Sonntag in Nürnberg ein deutliches Lebenszeichen von sich gegeben, an das es nun anzuknüpfen gilt. Frust-Schelte gab es für Schiedsrichter Oswald.
Düsseldorf. Jeff Tomlinson musste einmal kräftig durchatmen, bevor er am Sonntagabend begann, das Spiel seiner Mannschaft zu analysieren. „Puh, das war ja ein völlig verrücktes Spiel. Es war heute nicht leicht, hinter der Bande zu stehen“, sagte der Trainer der Düsseldorfer EG nach dem 7:4 bei den Nürnberg Ice Tigers.
Zum einen, weil sein Team vor 4146 Zuschauern in der Arena am Dutzendteich bereits mit 5:1 geführt hatte, der Vorsprung aber Tor um Tor schmolz. Und zum anderen, weil es einer der beiden Hauptschiedsrichter nach Tomlinsons Meinung nicht gut mit der DEG gemeint hatte, was den Trainer zu einer für ihn völlig untypischen Schelte ausholen ließ:
„Christian Oswald war nicht gut. Es ist zu merken, dass er nie Eishockey gespielt hat. Ich hatte aber das Gefühl, dass er uns benachteiligt, denn er hat mich immer so arrogant angesehen. Natürlich kann ich für diese Äußerungen eine Geldstrafe bekommen, aber wenn dem so sein sollte, dann bezahle ich sie gerne, denn es musste einfach mal raus und nun kann ich besser schlafen.“
Mehr Ruhe hat Tomlinson aber auch deshalb, weil sein Team die sechs Spiele andauernde Niederlagen-Serie trotzdem stoppen konnte. „Das war für die Moral ungemein wichtig“, sagte Verteidiger Marian Bazany, der aber ergänzte: „Wir waren schon unsicher, als die Nürnberger immer mehr aufholten.“
Das Team hat die kleine Talsohle also noch nicht durchschritten, scheint aber auf einem guten Weg, da herauszukommen. „Wir haben hart gearbeitet und uns den Sieg daher am Ende auch verdient“, sagte Angreifer Patrick Reimer.
Besonders diese harte Arbeit imponierte Trainer Jeff Tomlinson. „Ich habe immer gesagt, dass die Jungs Charakter haben. In diesem Spiel und besonders bei dessen Verlauf haben sie das nun wieder deutlich unter Beweis gestellt. Unglaublich, wie sich in den vielen Unterzahlsituationen in die Schüsse geworfen wurde. Besonders Daniel Kreutzer war ein richtiger Krieger.“
Die DEG hat am Sonntag in Nürnberg ein deutliches Lebenszeichen von sich gegeben, an das es nun anzuknüpfen gilt. Damit es für Jeff Tomlinson wieder leichter wird, hinter der Bande zu stehen.