Trainer Jeff Tomlinson: „Wir arbeiten am Optimum“
DEG-Trainer Jeff Tomlinson sieht eine Verpflichtung seiner Spieler gegenüber den Fans und fordert die „beste Leistung“.
Düsseldorf. Die DEG Metro Stars stehen vor einer richtungsweisenden Saison. Zum Ende der Spielzeit 2011/2012 läuft der Vertrag mit Hauptsponsor Metro AG aus. Die Zukunft des Klubs in der Deutschen Eishockey Liga ist derzeit ungewiss. Bis auf den Kontrakt von Kapitän Daniel Kreutzer (bis 2013) laufen alle Spielerverträge aus, auch die Kontrakte von Trainer Jeff Tomlinson und Lance Nethery als Manager und Geschäftsführer.
Beim Besuch in der WZ-Sportredaktion spricht Tomlinson über die zurückliegende Woche mit dem tragischen Tod des ehemaligen DEG-Profis Robert Dietrich, die am Freitag beginnende DEL-Saison, die Mannschaft, und die Chancen im Kampf um die Teilnahme an den Play-offs.
„Manche von uns hat es besonders hart getroffen. Beim Testspiel gegen Köln hat man es deutlich gemerkt. Einige Spieler waren gar nicht bei der Sache. Ich hatte auch so ein taubes Gefühl. Man benötigt einige Zeit, um das Geschehene zu verarbeiten. Der eine braucht länger, der andere nicht“, sagt Tomlinson. „Trotzdem müssen wir unseren Job machen, auch wenn es manchmal nicht einfach ist.“
„Wir hätten gerade in den letzten Testspielen Selbstvertrauen tanken können. Beim 2:4 gegen Krefeld habe ich aber Ansätze gesehen, die mich optimistischer als noch vergangene Woche stimmen. Wir haben in der Offensive drei starke Reihen, die sich aber noch finden müssen. Jeff Ulmer, Justin Kelly oder Ben Gordon werden ihre Rollen bald ausfüllen. Wir werden in der kommenden Saison verstärkt über den Kampf Spiele gewinnen. Wir wollen keine Schönheitspreise gewinnen“, sagt Tomlinson.
„Das ist sicherlich auch ein Vorteil. Unsere Verteidigung ist sicherlich nicht die Schnellste. Aber wenn die Jungens schnell spielen, fällt das nicht auf“, erklärt Tomlinson.
„Darüber bin ich froh. Aubin ist zwar noch die Nummer eins, aber er hat in der Vorbereitung noch nicht die Leistung geboten, die ich von ihm erwarte. Das Team hat auch volles Vertrauen zu Goepfert, er wird seine Chance bekommen. Ich werde mich nicht festlegen. Aber ich gehe davon aus, dass Aubin kämpfen wird. Wir haben miteinander gesprochen und er hat mir gesagt, dass er noch zwei Jahre spielen möchte, am liebsten in Düsseldorf“, sagt der 41-Jährige.
„Die Jungens wissen, was los ist. Was letztlich in ihren Köpfen vor sich geht, kann man aber nicht genau wissen. Wir können nur gutes Eishockey spielen. Die Spieler müssen sich empfehlen, entweder für die DEG oder für andere Klubs. Nur Daniel Kreutzer besitzt noch einen Vertrag über die Saison hinaus. Ich bin aber zuversichtlich, dass es in Düsseldorf weitergeht. Der Klub ist gesund, es gibt keine Schulden.
Düsseldorf und die DEL brauchen die DEG. Ein Investor würde hier ein intaktes Umfeld vorfinden. Darum mache ich mir noch keine Gedanken. Wenn im kommenden Frühjahr allerdings immer noch nicht klar ist, wie es weitergeht, würde das anders aussehen“, sagt Tomlinson.
„Wir haben unser Optimum noch lange nicht erreicht. In der Pause ist auch einiges verloren gegangen. Daran arbeiten wir. Ein Problem könnte sein, dass einige Spieler sich noch wohl fühlen, weil sie vergangene Saison Zweiter der Vorrunde geworden sind. Wenn das der Fall sein sollte, muss es abgestellt werden. Wir haben auch den Zuschauern gegenüber eine Verpflichtung.
Die Fans haben Eintrittsgeld bezahlt und wir müssen unsere beste Leistung abrufen. Auch wenn es mal nicht so läuft, müssen wir immer hart arbeiten. Ich möchte mit der Mannschaft zunächst die Play-offs erreichen“, sagt Tomlinson. Was danach kommt, lässt er noch offen.