Krefeld Pinguine Christian Ehrhoff - so stehen die Chancen für seine Rückkehr

Es ist der große Wunsch der Anhänger der Krefelder Pinguine, Christian Ehrhoff wieder im Trikot der Schwarz-Gelben zu sehen. Der Meisterspieler will sich erst nach seinem Urlaub entscheiden. Die WZ analysiert die Situation des 34-Jährigen.

Bald wohl wieder im Gespräch: Christian Ehrhoff (r.) und der sportliche Berater der Krefeld Pinguine, Rüdiger Noack.

Foto: Archiv: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Der Gewinn des Stanley-Cups war sein großer Traum. Allem Anschein nach wird es damit nichts mehr werden in der großartigen Karriere von Christian Ehrhoff in der NHL. 862 Spiele hat er in der besten Liga der Welt seit 2003 bestritten, nun hat er Amerika den Rücken gekehrt, urlaubt mit seiner Familie in Holland an der See. Mit den Boston Bruins hat er sich nicht auf einen Vertrag einigen können. Ironie des Schicksals: Jener Club, der ihm 2011 im Stanley-Cup Finale mit den Vancouver Canucks die begehrte Trophäe wegschnappte.

Aktuell steht ihm der Sinn nach Urlaub. Anfang August bei den Pinguinen ins Training eingestiegen, hatte er sich am 20. August verabschiedet — und war seither beinahe zwei Monate unterwegs. Erst spielte er die Olympia-Qualifikation, die souverän gelang, danach stand er im Team Europa beim World-Cup, scheiterte erst im Finale an Kanada. Zuletzt, seit dem 1. Oktober, war er bei den Boston Bruins im Training.

Ehrhoff hätte in der NHL bleiben können. Die Boston Bruins legten ihm ein Vertragsangebot vor. Sie wollten sich mit ihm als erfahrenen Spieler absichern — als siebter Verteidiger, weil sie jüngeren Spielern mehr Eiszeit zubilligen wollten. Ehrhoff: „Das ist nichts für mich, ich möchte spielen.“

Ehrhoff ist Profi durch und durch. Sonst wären 13 Jahre NHL nicht möglich gewesen. Einst war er sogar der bestbezahlteste Verteidiger in der NHL. Mit 34 Jahren ist das Karriere-Ende längst nicht in Sicht. Dafür liebt er den Sport zu sehr. Wenn nicht Amerika, dann eben Europa, Deutschland oder Krefeld. Rüdiger Noack, Sportlicher Berater der Pinguine, sagte Dienstag nach einem Telefonat mit Ehrhoff unserer Zeitung: „Christian hat so gelebt, dass er jetzt immer noch über 30 Minuten auf dem Eis stehen kann. Im nächsten Jahr ist die WM in Deutschland, 2018 sind dann die Olympischen Spiele. Das sind seine sportlichen Ziele.“

Er hat alles erlebt in 15 Jahren als Profi. Er war Nachwuchstalent, Meisterspieler der Pinguine 2003 und wagte dann das Abenteuer NHL, dass er zu einer persönlichen Erfolgsgeschichte machte. Er hat Millionen Dollar in Übersee verdient. Von Clubs in Europa liegen ihm Angebote vor. Zuletzt war zudem über ein Interesse der Kölner Haie spekuliert worden. „Dazu möchte und kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen“, so Ehrhoff zu den Angeboten. Momentan steht die Familie an Nummer eins.

In den nächsten fünf, sechs Tagen wird nichts passieren. Noack sagt: „Wir haben abgesprochen, dass er jetzt in Ruhe Urlaub macht mit der Familie. Dann kommt er ja ohnehin nach Krefeld zurück. Wir standen immer in Kontakt mit ihm. Wenn er bei den Pinguinen spielen würde, wäre das für Krefeld Gold wert.“