Der Mut wird nicht belohnt
Die Pinguine kämpfen sich in Ingolstadt in die Verlängerung und verlieren denkbar unglücklich mit 4:5.
Ingolstadt. Manchmal entscheiden Kleinigkeiten im Sport über Sieg und Niederlage. Eine Erfahrung, die auch die Krefeld Pinguine gestern im Gastspiel beim ERC Ingolstadt machen mussten. Da hatte Herberts Vasiljevs nach 20 Sekunden in der Verlängerung den Siegtreffer auf dem Schläger, scheiterte aber am Schlussmann der Gastgeber, Jimmy Waite. Nur eine halbe Minute später steht dagegen Eric Boguniecki goldrichtig vor dem Tor der Krefelder und markiert den 5:4 (1:0, 3:3, 0:1, 1:0)-Siegtreffer für die Gastgeber. Statt der durchaus möglichen zwei Zähler muss sich das Team von Trainer Jiri Ehrenberger mit einem Zähler zufrieden geben. Sicher, die Gäste hatten Probleme, in die Partie zu finden. Vor allem im ersten Drittel dominierten die Hausherren und profitierten davon, dass Danijel Kovacic, der als Vertreter von Reto Pavoni das Gehäuse der Pinguine ansonsten glänzend hütete, bei einem Schuss von Bakos die Scheibe durch die Schoner zum 0:1 gleiten ließ. "Ich habe den Puck leider viel zu spät gesehen", sagte der Torhüter, dessen Freude über seine eigene gute Vorstellung sich deshalb in Grenzen hielt. "Immerhin waren meine Eltern hier und haben meinen ersten DEL-Einsatz live gesehen", sagte der 20-Jährige. Dennoch heimste er ein Lob seines Trainers ein: "Danijel hat uns im ersten Drittel im Spiel gehalten und einen höheren Rückstand verhindert", sagte Jiri Ehrenberger. Doch spätestens mit Beginn des Mittelabschnitts wurden die Krefelder mutiger und waren plötzlich auf dem Eis präsent. Jan Alinc drehte mit zwei Treffern innerhalb von sechs Minuten die Partie, ehe Schiedsrichter Husicka (Tschechien) nach dem 2:2-Ausgleich durch Leeb (32.) mit zwei zweifelhaften Strafen gegen Hager und Pavlikovsky für eine 5:3-Überzahl der Gastgeber sorgte, die diese binnen 13 Sekunden durch Ferguson und Bellissimo zur 4:2-Führung nutzten (39.). Doch die Pinguine zeigten eine bemerkenswerte Moral und schlugen in einer dramatischen Schlussphase des zweiten Drittels durch den vierten Saisontreffer von Daniel Kunce nur 34 Sekunden später zurück. Als Roland Verwey auf Zuspiel von Lynn Loyns sogar das 4:4 erzielen konnte, träumten die Pinguine schon von einem Überraschungserfolg. Torchancen dazu waren auch da, doch irgendwie wollte der Puck einfach nicht mehr ins Tor.