KEV Fritzmeier — der Jüngste in der Liga
Mit 35 Jahren gibt der Pinguine-Trainer heute sein Debüt in der DEL — das kennt er aus seiner Karriere.
Krefeld. Man könnte meinen, der Mann hätte wenig Zeit — mit 35 Jahren Cheftrainer eines Clubs in der Deutschen Eishockey Liga ist nicht die Regel. Was schert das Franz-David Fritzmeier?
Seit gut einer Woche ist er nun Chef an der Bande bei den Krefeld Pinguinen und fühlt sich so, als gäbe es nichts Normaleres. „Das war eine super Woche“, sagt er voller Überzeugung. Denn der Mann kennt das nicht anders. Er war immer schnell. Mit 16 Jahren unterschrieb er seinen ersten Vertrag als Profi beim SC Riessersee. Er war 19 Jahre, als er sein Debüt in der DEL als Profi gab. Und am Freitag folgt sein Trainerdebüt in der DEL bei den Hamburg Freezers. Mit 35 Jahren.
Und es soll nicht so werden wie seine Premiere als DEL-Spieler. Damals, im November 1999, schickte ihn sein Trainer Chris Valentine aufs Eis. Für die Adler Mannheim, in Berlin bei den Capitals, damals noch an der Jaffeestraße. Schön sei es nicht gewesen, aber wer kann sich das schon aussuchen. 3:7 lautete die Packung. „Das war eine Katastrophe“, sagt Franz-David Fritzmeier gestern. Dreimal in Folge waren die Adler Mannheim zuvor Meister geworden, vom Erfolg verwöhnt.
Da zeichnet sich der erste Unterschied ab. Heute also in Hamburg gehen die erfolgsentwöhnten Pinguine unter ihrem neuen Chef aufs Eis. Und wenn die Profis so denken wie ihr Trainer, gehen sie gut gerüstet in das Premieren-Spiel ihres Chefs. Wenn sie auch noch so agieren, so spielen und handeln wie er es vorgesehen hat, dann, so sagt Fritzmeier, „sehe ich gute Chancen für uns“.
Fritzmeier ist niemand, der in Daueroptimismus macht. Seine Jungs stark redet, damit sie gut spielen. Sein Credo lautet: „Wer gut trainiert, tut sich im Spiel leichter.“ Arbeit und Schweiß für Lohn und Punkte. Und so lautet sein Grundsatz täglicher Trainingsarbeit: „Ich will so trainieren wie man spielt. Der Check muss auch im Training mal zu Ende gefahren werden.“
Er habe sehr wohl registriert in der ersten Woche, dass die „Jungs motiviert sind“. Allein mit Motivation, das weiß auch Fritzmeier, ist den Hamburgern natürlich nicht beizukommen. Sie seien für ihn neben den Kölner Haien der Favorit auf den Titel in dieser Spielzeit. „Das ist eine körperlich sehr präsente Mannschaft. Wir müssen hart spielen, aber nicht übermotiviert, sondern cool bleiben.“
Nicht helfen kann dabei Henrik Eriksson. Der Stürmer zog sich am Donnerstag im Training beim Power-Play-Spiel eine starke Zerrung zu. Daher ist Trainer Fritzmeier gezwungen, die Sturm-Reihen umzustellen. Wie, darüber wollte er noch mal eine Nacht schlafen. Sicher ist, das die Reihe eins mit Pietta, Vasiljevs und Schymainski ebenso wie das Trio mit Szwez, Hagos und Meisinger unverändert bleibt. In der Abwehr wird Fritzmeier die Paare indes umbilden. Fischer und Valentine bilden eine Formation, dazu St. Pierre und Mebus. Weihager, Supis und Sonnenburg werden sich dahinter einreihen.