Krefeld. Spätestens nach dem 5:3-Erfolg gegen Mannheim - das war bereits der vierte Sieg in Folge - sollte sich in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) herumgesprochen haben, dass die Krefeld Pinguine einen Lauf haben. Folglich ist auch kaum zu erwarten, dass die Eisbären Berlin ihr Heimspiel gegen die Krefelder am Freitag Abend (19.30Uhr) auf die leichte Schulter nehmen - auch wenn sie als Tabellenführer bereits 25 Punkte mehr auf dem Konto haben als die Seidenstädter, die sich erst dank ihrer jüngsten Siegesserie auf einen Play-off-Platz katapultiert haben. Trainer Jiri Ehrenberger gibt sich denn auch trotz der kuscheligen Erfolgswolke, auf der seine Spieler derzeit zu schweben scheinen, keinen Illusionen hin: "Das wird ein heißer Tanz in Berlin. Da müssen wir einiges noch besser machen." Besser werden soll vor allem das Überzahlspiel der Krefelder. Denn da kassierte sein Team in drei der vergangenen vier Partien jeweils ein Unterzahltor. Nun muss das niemanden weiter stören, wenn man das Eis am Ende doch als Sieger verlässt. Aber spätestens in den Play-offs - und da wollen die Pinguine nun einmal hin - wird die Erfolgsquote in den Über- und Unterzahlsituationen den Unterschied machen. Und da konnten die Pinguine bislang nicht überzeugen.
Bei der Quote der Pinguine gerät kein Statistiker ins Schwärmen
Angesichts einer Powerplay-Quote von 14,23 Prozent - nur Wolfsburg ist schlechter - und neun kassierten Toren in Überzahl - nur die DEG hat sich häufiger düpieren lassen - sieht sich kein Statistiker genötigt, ins Schwärmen zu geraten. In Unterzahl präsentiert sich das Team von Jiri Ehrenberger schon etwas effizienter. 81,3 Prozent der Unterzahlsituationen hat sie bislang ohne Gegentreffer überstanden, und fünfmal durfte sie sogar über einen eigenen Treffer jubeln - das langt in der Statistik immerhin zu Plätzen im Mittelfeld. Die Basis für den Erfolg sieht Ehrenberger aber letztlich darin, so wenig Chancen wie möglich zuzulassen, egal ob in Überzahl-, Unterzahl- oder 5:5-Situationen - und das habe seine Mannschaft zuletzt sehr gut gemacht. Personell sind die Pinguine nach wie vor nicht auf Rosen gebettet. Neben dem langzeitverletzten Björn Bombis (Kreuzbandriss) muss Lynn Loyns seinen gebrochenen Fuß im Gipsbett schonen und Dusan Milo, der nach seiner Knieverletzung wohl zu früh ins Eis-Training eingestiegen war, muss sich mindestens eine weitere Woche gedulden. Derweil wird sich der ohnehin suspendierte Alexander Selivanov nach eigenem Bekunden einer Operation an der Patellarsehne unterziehen.
Sambazug nach Berlin
8.53 Uhr ab Krefeld Hauptbahnhof: Auf eine stimmungsvolle Kulisse brauchen die Krefeld Pinguine beim Gastspiel an der Spree garantiert nicht zu verzichten. Mit einem Sambazug starten Freitag früh knapp 400 Fans des Tabellenachten der DEL um kurz vor 9 Uhr In Richtung deutsche Hauptstadt. Organisiert hat die rund sechsstündige Fahrt das Fanprojekt. Gut zu erkennen sind die Anhänger der Pinguine ohnehin: Auf der Vorderseite ihrer gelben T-Shirts prangt: Ich bin KEV-Fan. Auf der Rückseite: Bitte führen Sie uns in den Wellblechpalast.