Pinguine verlieren unglücklich
Die Krefelder kassieren nach einer ordentlichen Leistung eine 0:1-Niederlage bei den Kölner Haien.
Köln. Da war mehr drin. Eine einzige Unachtsamkeit hat den Krefeld Pinguinen gestern im Gastspiel bei den Kölner Haien einen durchaus möglichen Punktgewinn gekostet. Stattdessen durfte sich Kamil Piros, der in der 35. Minute das Tor des Tages zum schmeichelhaften 1:0 (0:0, 1:0, 0:0)-Erfolg der Kölner erzielte, als Matchwinner feiern lassen.
Spiele am Dienstagabend sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nicht eben beliebt. Die Vereine beklagen allenthalben mangelndes Zuschauerinteresse. Das ist so in Krefeld, das ist so in Düsseldorf und das ist so in Köln. Damit die größte Eishockeyhalle in Deutschland am Ende mit knapp mehr als 14 000 Besuchern noch ordentlich gefüllt war, hatten die Verantwortlichen der Kölner Haie gestern Freikarten für einen Besuch der Köln-Arena an Vereinen und Schulen verteilt. Insgesamt sollen es deren 5000 (!) gewesen sein. Zum Vergleich: Mehr kamen in dieser Saison nur zweimal in den König-Palast.
Immerhin war so zumindest der äußere Rahmen für das rheinische Derby geschaffen. Und auch die Aktiven auf dem Eis wollten nicht zurückstehen. Von Beginn an suchten beide Teams den Körperkontakt, packende Zweikämpfe, aber nur wenige durchdachte Spielzüge prägten eine Begegnung, in die sowohl die Kölner als auch die Krefelder personell dezimiert gingen. Bei den Kölner fehlten Todd Warrener, Kai Hospelt und Alexej Dmitriev, bei den Pinguinen mussten Jan Alinc, Sinan Akdag und Björn Bombis verletzungsberdingt zuschauen.
Dafür war wenigstens Benedikt Schopper wieder einsatzfähig, so dass Trainer Jiri Ehrenberger zumindest wieder drei Verteigerpärchen aufbieten konnte. Und Schopper war auch gleich in die erste handfeste Auseinandersetzung verwickelt. Nachdem er einen Kölner an die Bande "genagelt" hatte, folgte eine Prügelei mit Ivan Ciernik. Die Streithähne mussten zur Abkühlung in die Kühlbox.
Auch wenn die Tormaschinerie der Pinguine erneut nicht so recht auf Touren kommen wollte - Ramsay und Hager hatten ebenso wie Blank nach einem Schuss von Kunce im ersten Spielabschnitt den Führungstreffer auf dem Schläger - zumindest der Defensivverband stand gestern gut und ließ kaum klare Einschussgelegenheiten für die Kölner zu. Bis zur 35. Minute. Da funktionierte ein Wechsel der Gäste nicht wie er sollte, Kamil Piros fand sich urplötzlich nach einem Zuspiel von Daniel Rudslätt im Rücken von Dusan Milo und Daniel Kunce sowie frei vor Torhüter Reto Pavoni wieder und ließ dem Schweizer keine Abwehrmöglichkeit.
Pinguine, Tor: Pavoni (Kovacic); Abwehr: Kunce, Milo; Martinvic, Pavlikovsky; Andrews, Schopper; Mangold; Sturm: Blank, Vasiljevs, Selivanov; Hager, Ramsay, Maloney; Verwey, Loyns, Pietta; Huebscher
Zuschauer: 14 142
Schiedsrichter: Hascher (Miesbach)
Tore: 1:0 (34:08) Piros (Rudslätt)
Jiri Ehrenberger (Trainer der Krefeld Pinguine): Wir haben gut angefangen. Das erste Drittel war in Ordnung. Im zweiten Drittel gerieten wir mehr unter Druck und haben in der entscheidenden Phase zu lange Wechsel gefahren. Die Mannschaft hat aber nie aufgegeben. Das Ergebnis spricht für sich, die Defensive beider Teams hat gestanden, und die Torhüter haben gut gehalten. Mit Benedikt Schopper bin ich nach dessen Pause sehr zufrieden. Er ist ein junger Verteidiger, der sich noch weiter entwickeln wird. Schade, dass er für seinen fairen Check an der Bande eine Strafe bekommen hat.
Doug Mason (Trainer der Kölner Haie): Er war heute ein Kampfsieg. Wir haben taktisch sehr gut gespielt. Es war eine Topleistung meiner Mannschaft mit einem überragenden Torhüter Travis Scott. Auch in Unterzahl waren wir heute stark. Da war wichtig, denn das Unterzahlspiel im Eishockey ist meist wichtiger als ein Überzahlspiel. Wir haben zudem ein sehr starkes letztes Drittel gespielt und vor allem defensiv sehr gut gearbeitet.