Krefeld Pinguine Treutle: Meine erste Woche in Krefeld
Der Torhüter der Pinguine erzählt von der stressigen Ankunft, dem Debüt auf der Bank, dem ersten Sieg und von Andrea Berg.
Krefeld. Niklas Treutle ist erst wenige Tage in Krefeld. Doch der Torhüter der Pinguine hat schon eine bewegte Zeit hinter sich. Der 25-jährige, gebürtige Nürnberger berichtet über seine verpasste Chance in Finnland und seine neue bei den Pinguinen.
In Finnland hatte ich einen Probevertrag, der bis Sonntag lief. Nach meinen anfänglichen Spielen wurde mir eigentlich gesagt, dass alle zufrieden seien mit mir und dass sie mich behalten wollten. Ich sollte auch schon meine Ausrüstung bestellen und hatte auch eigentlich schon Finnland als Wohnsitz eingeplant. Dann gab es aber eine schlechte Phase der Mannschaft, ich habe zwei Spiele verloren und sie haben auswärts den anderen Torwart spielen lassen.
Das Spiel haben wir dann 0:8 verloren, deswegen hab ich mir da eigentlich keine großen Gedanken gemacht. Nach dem Spiel wurde mir mitgeteilt, dass ich nach Hause fliegen darf. Es war in dem Moment nicht schön, aber ich muss im Nachhinein sagen, dass es eine tolle Liga war, die Stadt aber nicht schön war und die Mannschaft wirklich schwach gespielt hat. Zudem als einziger Deutscher in einem Team, in dem alle nicht so gerne Englisch reden. Im Nachhinein bin ich auch froh, dass ich jetzt hier bin. Ich bin erst Sonntagnacht aus Finnland zurückgekommen. Das hatte ich nicht so erwartet, ehrlich gesagt. Dann ging es darum, so schnell wie möglich wieder Eishockey zu spielen. Am Dienstag habe ich dann schon von meinem Berater erfahren, dass Krefeld interessiert ist. Am selben Tag kam dann auch schon der Anruf von Franz Fritzmeier.
Am Donnerstag habe ich unterschrieben und saß schon abends im Auto Richtung Krefeld, von München aus. Ich musste mir einen Mietwagen organisieren, das hat aber alles nicht so gut geklappt, deshalb bin ich erst spät losgekommen. Ich war erst um halb drei nachts im Mercure Hotel am Golfplatz in Krefeld.
Als ich hier im Hotel war, habe ich ein paar Stunden geschlafen. Freitag war dann der stressigste Tag seit Ewigkeiten. Ich musste vor dem Training um halb zehn noch viele Sachen unterschreiben. Nach dem Training musste ich ins Krankenhaus, um die Medizintests zu absolvieren. Danach musste ich mein Auto organisieren und alles mögliche. Das war ein sehr stressiger Tag. Abends saß ich beim Spiel gegen Wolfsburg auf der Bank, deswegen konnte ich meine Koffer nicht auspacken. Ich hatte nicht wirklich Zeit anzukommen.
Das Auspacken der Koffer war am Samstag erst möglich. Nach dem Training sind wir auch schon nach Berlin gefahren. Im Bus saß ich auf dem Platz von Patrick Klein. Ich habe quasi den Torwartplatz übernommen. Patrick Klein jedoch fährt nun mit nach Straubing, deswegen sitzen wir nebeneinander in einer Reihe. In Berlin haben wir nicht mehr trainiert. Der Trainer kam mit der Nachricht, dass ich in Berlin spielen würde, schon am Samstag im Training. Mit dieser Gewissheit bin ich in den Bus nach Berlin gestiegen. Es ist immer ganz angenehm, wenn man so etwas vorher weiß. Ich war konzentriert.
Es war einfach schön wieder in Deutschland zu spielen. Ein Spiel in Berlin ist auch immer noch etwas Besonderes. Ich habe mich einfach gefreut, war gelassen und ziemlich sicher, dass es gut laufen würde. Nach dem Spiel war ich der beste Torwart der Liga, aber das ist eine Statistik, die nicht aussagekräftig ist. Ich bin zwar sehr an Statistiken interessiert, aber ich weiß so etwas schon richtig einzuschätzen. Es ist einfach wichtig und ein schöner Einstand, dass man gleich zeigt, dass auf einen Verlass ist. Das tut schon gut.
Montag war der erste freie Tag. Da hab ich mich ein bisschen ausgeruht. Ich hatte gemerkt, dass es doch sehr stressig gewesen war. Ich war ich in der Krefelder Innenstadt und habe mich ein bisschen umgeschaut, musste ein paar Sachen einkaufen und war Kaffee trinken. Bisher habe ich aber noch kein Sightseeing gemacht.
Dienstag war wieder Training in der Rheinlandhalle. Ich habe bisher noch nicht im König-Palast trainiert, weil die Halle wegen des Konzerts von Andrea Berg die ganze Woche blockiert war. Später war ich mit Marcel Müller, Norman Hauner und Tomas Supis noch im Kino. Wir haben uns den Film „Snowden“ angeschaut.
Am Mittwoch war vormittags Training, später war ich in Düsseldorf und habe mich mit ein paar Freunden getroffen.
Freitag war das letzte Training vor der Abreise — und richtig was los. Andrea Berg kommt ja schließlich nicht jeden Tag vorbei. Ich habe sie leider verpasst, weil ich ein bisschen langsam beim Umziehen bin. Als ich vom Eis gegangen bin, kam sie gerade. Zudem hatten wir nur eine Stunde bis zur Abfahrt. Mit 25 Jahren bin ich aber ehrlich gesagt auch kein großer Andrea Berg-Fan.