Bittere Niederlage: Gladbach verliert gegen City 1:2
Mönchengladbach (dpa) - Nach der kleinen Erfolgsserie unter Interimscoach Andre Schubert hat Borussia Mönchengladbach die Heimpremiere in der Champions League in letzter Minute noch verpatzt.
Trotz einer 1:0-Führung und einer couragierten Leistung kassierte der Bundesliga-14. am Mittwochabend gegen Manchester City eine bittere 1:2 (0:0)-Niederlage und steht auch nach dem zweiten Spiel in der Gruppe D ohne Punkt da.
Mit einem gegen ihn verschuldeten Foulelfmeter riss Sergi Aguero (90.) die Gladbacher aus allen Träumen und sorgte für den ersten Europapokal-Sieg eines englischen Teams in Mönchengladbach. Lars Stindl (54.) hatte die Gastgeber mit dem ersten Champions-League-Tor in Borussias Vereinsgeschichte zunächst verdient in Führung geschossen. City-Verteidiger Nicolas Otamendi (65.) schaffte nur kurz danach den Ausgleich.
„Untern Strich sind wir enttäuscht, nichts Zählbares mitgenommen zu haben. Mit der Artund Weise des Spiels können wir aber zufrieden sein“, bilanzierte Lucien-Favre-Ersatz Schubert beim TV-Sender Sky. „Wir haben viel investiert und uns viel vorgenommen.“
Am 21. Oktober müssen die Gladbacher beim italienischen Meister Juventus Turin unbedingt punkten, um die Chance zumindest auf Platz drei zu wahren. Mittelfeldspieler Fabian Johnson, der den Aguero-Elfmeter verschuldet hatte, sprach sich und seinem Team Mut zu: „Wir brauchen uns auch gegen so eine Klasse-Mannschaft wie Manchester und auch gegen Juventus Turin nicht zu verstecken.“
Vor 46 217 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park zeigte der Bundesligist im ersten Heimspiel der Königsklasse seit 37 Jahren - damals noch Landesmeister-Wettbewerb - nur zu Beginn Respekt vor Manchesters Multi-Millionen-Truppe. Vor allem 60-Millionen-Mann Raheem Sterling auf der linken Seite und Aguero sorgten in der Borussia-Abwehr immer wieder für Unruhe. Dafür blieb der Ex-Wolfsburger Kevin De Bruyne zunächst blass.
Schon in der fünften Minute musste Gladbachs Keeper Yann Sommer aus kurzer Entfernung nach einer Kombination des Duos Sterling/Aguero retten. Später verzog der Argentinier Aguero (20.) frei vor Sommer nur knapp.
Die Borussen bemühten sich, sich mit spielerischen Mitteln aus gefährlichen Situationen rauszuspielen. Nach rund einer halben Stunde war es eine Partie auf Augenhöhe. „Es war das bislang schlechteste Spiel in dieser Saison von uns“, räumte De Bruyne ein. „Gladbach hat das gut gemacht.“
Beinahe alle gefährlichen Aktionen der Gastgeber gingen über Raffael. Und er hatte die beste Chance vor der Pause, doch sein Foulelfmeter (18.) war viel zu schwach geschossen. Englands Nationaltorhüter Joe Hart hatte kaum Mühe, ihn zu halten. Allerdings hatte Raffael mit einer „Schwalbe“ den Elfmeter rausgeholt.
In der 34. Minute scheiterte er nach brillantem Pass von Julian Korb erneut an Hart. Drei Minuten später spielte Raffael Patrick Herrmann an, aber auch er scheiterte am starken Hart. Pech für die Gladbacher, dass ein klares Foul an Stindl im Strafraum nicht geahndet wurde. Stattdessen erhielt der Neuzugang die Gelbe Karte.
Nach der Pause war es erneut Raffael (47.), der Hart prüfte. Die Borussen ließen sich trotz der vierten vergebenen Großchance nicht entmutigen und spielten weiter nach vorn. Der Lohn: Nach Kombination von Herrmann und Korb erzielte Stindl mit einem Flachschuss die zu dem Zeitpunkt hochverdiente Führung.
Doch die Freude hielt nicht lange. Nach einer De-Bruyne-Ecke traf Otamendi. In der Folgezeit wurde Manchester immer gefährlicher, Gladbach stemmte sich gegen eine Niederlage. Doch als Aguero im Strafraum fiel und den Strafstoß verwandelte, war die Enttäuschung groß.