Brouwers: Ein perfekter Tag
Borussia zeigt beim 1:0-Sieg gegen den Hamburger SV Herz und Leidenschaft.
Mönchengladbach. Die lebende Tormaschine Ruud van Nistelrooy ausgeschaltet, zudem das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg gegen Hamburger SV erzielt (43.) - Roel Brouwers war Sonntagabend der gefeierte Held im Borussia-Park. "Das war ein perfekter Tag. Wir haben drei Punkte geholt, zu null gegen eine Mannschaft wie den HSV gespielt und haben zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Wir sind jetzt da, wo wir zu Beginn der Saison hinwollten", sagte Borussias Innenverteidiger, der zuvor auf Wunsch der VfL-Fans noch freudetaumelnd die "Humba" vor der Nordkurve angestimmt hatte.
Es sei ein "tolles Gefühl" gewesen, gegen einen "der besten Stürmer der Welt" wie van Nistelrooy zu spielen, da dürfe man ruhig auch mal ein wenig feiern. Ein Extra-Lob für die Abteilung "Tore verhindern" gab es dann auch später vom Gladbacher Cheftrainer Michael Frontzeck: "Dante und Roel haben gegen zwei sehr, sehr gute HSV-Stürmer einen tollen Job gemacht. Roel spielt bislang eine überragende Saison, er hat zudem das Näschen, am richtigen Ort im Strafraum zu stehen. Ich hätte nichts dagegen, wenn das die letzten Saisonspiele auch so weitergeht."
In der Tat zeigte Brouwers gegen das Starensemble aus der Hansestadt nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit eine exzellente Vorstellung, strafte all’ die Kritiker Lügen, die ihm vor dieser Spielzeit das wenig schmeichelhafte Prädikat "zu langsam, zu statisch, nicht bundesligatauglich" verliehen hatten. Das war einmal - inzwischen ist der 28-Jährige mit sieben Saisontreffern sogar zum aktuell torgefährlichsten Verteidiger der Bundesliga aufgestiegen, eine bessere Trefferquote schaffte ein Defensiv-Spezialist letztmals in Liga eins in der Saison 94/95. Damals versenkte Borussen-Verteidiger Thomas Kastenmaier die Kugel insgesamt achtmal in einer Spielzeit im gegnerischen Gehäuse.
Doch solche Zahlenspiele interessieren Brouwers wenig: "Es ist nicht wichtig, wer trifft, nur die drei Punkte für die Mannschaft sind wichtig." Typisch Brouwers eben, der auch keinen allzu großen Bohei um das Thema Nationalmannschaft machen will. Mit dem "Bondscoach" Bert van Marwijk (war am Sonntag im Borussia-Park) habe er noch nicht gesprochen, für die Zeit während der Fußball-WM in Südafrika habe er bereits einen Urlaub in Südfrankreich gebucht.
"Das kann man natürlich auch noch stornieren. Für jeden Fußballer ist es ein Traum, für sein Land zu spielen. Ich kann nicht mehr machen, als mich mit guten Leistungen anzubieten", so Brouwers, der seinen ganz speziellen Anteil daran hat, dass VfL-Sportdirektor Max Eberl ab sofort mit Vollgas für die Saison 2010/2011 planen kann.