Christofer Heimeroth: Plötzlich Stammtorwart
Nach der Verletzung Logan Bailly kehrt Christofer Heimeroth ins Tor von Borussia Mönchengladbach zurück.
Saalfelden. Christofer Heimeroth hat bislang eine turbulente Zeit bei der Gladbacher Borussia erlebt. Seit 2006 ist der sympathische und introvertierte Torhüter beim VfL, wurde 2007 in Liga 2 unter Jos Luhukay Stammtorhüter, bevor er nach dem Aufstieg und einigen Patzern auf die Ersatzbank verbannt und sogar zwischenzeitlich zur Nummer3 degradiert wurde.
Interimscoach Christian Ziege und später auch Hans Meyer hatten offenbar kein Vertrauen in den 27-Jährigen: Heimeroth sei ein "Abstiegstorwart", lästerte Meyer einst - weshalb der VfL auch in der Winterpause Logan Bailly verpflichtete, der sich prompt als Glücksgriff erwies.
Doch anstatt die Flinte ins Korn zu werfen und den Klub zu verlassen, machte Heimeroth weiter und ist nun, nach dem Mittelfußbruch von Bailly, Knall auf Fall erneut die Nummer eins. Zum Saison-Auftakt beim FSV Frankfurt am 1. August im DFB-Pokal - genau an seinem 28.Geburtstag - soll Heimeroth spielen, auch beim Liga-Start in Bochum dürfte er die Nummer1 sein. "Ich habe viel gelernt in den vergangenen Monaten und mit der Vergangenheit abgeschlossen, mehr möchte ich zu den ganzen Ereignissen nicht sagen", erzählt Heimeroth exklusiv im Gespräch mit der WZ im Trainingslager. Vor allem seine Lebensgefährtin und gute Freunde hätten ihm geholfen, mit der Situation umzugehen, ihm auch Mut gemacht.
Innerhalb der Borussen-Mannschaft wird Heimeroth sehr geschätzt, seine Meinung hat Gewicht in der Kabine, wie die jüngste Wahl in den neuen Mannschaftsrat beweist. "Ich freue mich über die Wertschätzung durch die Kollegen. Meine Art wird wohl von der Mannschaft akzeptiert. Obwohl mein ruhiges Wesen nicht immer das Richtige für das Profi-Geschäft ist", sagt Heimeroth, der Teamplayer.
Heimeroth ist kein Selbstdarsteller, keine Ich-AG, die PR in eigener Sache betreibt. Eigenschaften, die Michael Frontzeck und sein Trainerteam zu schätzen wissen. "Das hat schon gut getan, dass der Trainer gleich gesagt hat, dass ich nach Logans Verletzung spielen soll", betont Heimeroth. Aber er weiß wohl auch, dass er unabhängig von seiner Leistung nach Baillys Genesung wieder auf die Bank weichen muss. Kein Zuckerschlecken, das Profileben.