Das Ende einer Durststrecke

Rob Friend krönt Gladbacher Aufholjagd beim HSV mit seinem 3:2-Siegtreffer.

Hamburg. Reinkommen, den entscheidenden Treffer erzielen, es allen zeigen, die an einem gezweifelt haben: Rob Friend ist beim sensationellen 3:2-Erfolg des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach beim Hamburger SV das gelungen, wonach sich wohl jeder gefrustete und glücklose Stürmer sehnt. Friend, gerade erst wenige Minuten auf dem Platz, krönte vor 57000 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena eine bemerkenswerte Aufholjagd der Elf vom Niederrhein - bei der zuvor schon Marco Reus und Dante getroffen hatten - mit dem Tor zum 3:2 (82.).

Ein Treffer, der nicht nur der Mannschaft von Cheftrainer Michael Frontzeck den ersten Auswärtssieg in dieser Bundesliga-Spielzeit bescherte, sondern auch Friends ganz persönliche Durststrecke als Fußball-Profi beendete. "Ein fantastisches Gefühl", beschrieb der 28-Jährige später jenen Augenblick, auf den er seit seinem letzten Erfolgserlebnis Mitte März beim 4:2 in Köln hatte warten müssen.

Die drei Operationen an der Ferse, die Schmerzen, das zähe Rehatraining, der Frust über die Reservisten-Rolle - mit all dem schien Friend am Samstag in der Mixed-Zone der Hamburger Arena abgeschlossen zu haben. "Vielleicht war das der Durchbruch, den wir alle gebraucht haben. Das waren drei ganz wichtige Punkte. Es war ein Sieg der ganzen Mannschaft, eine echte Erlösung für uns. Auch für mich. Nun müssen wir aber gegen Stuttgart nachlegen", so Friend, dessen Berater Andreas Kirsch zuletzt noch Frontzecks Personalpolitik kritisiert hatte.

Dabei hatte Frontzeck zu Recht immer wieder darauf hingewiesen, dass der Kanadier nach seiner Verletzung noch etwas Zeit brauche. Eine Angelegenheit, die Friend sichtlich Unbehagen bereitete: "Entscheidend ist, was ich auf dem Platz zeige", umkurvte der Angreifer alle Fragen zu diesem Thema. Klartext redete hingegen Borussias Sportdirektor Max Eberl: "Dieser Berater sollte sich lieber auf seine Tätigkeit hinter den Kulissen konzentrieren und nicht dem Verein vorschreiben, was er zu tun hat. Der Rob weiß genau, worauf es ankommt. Das hat er auch dem Trainer nach diesen Äußerungen in der Kabine gesagt. Das sind Reaktionen, die ein Profi zeigen muss."

Nach dem gestrigen Training im Borussia-Park konnte Friend den Ereignissen der vergangenen Wochen und Monate sogar etwas Positives abgewinnen. "Wenn man eine schwere Zeit durchsteht, dann macht das einen stärker. Ich fühle mich jetzt mental stärker und muss weiter hart arbeiten, dann kommt auch meine alte Fitness wieder."