Man ist ob dessen Fähigkeiten schon fast geneigt zu sagen, dass Reus als zweite offensive Kraft hinter den Spitzen gesetzt ist. Ob nun auf der rechten oder linken Seite - der ehemalige Ahlener fühlt sich in beiden Zonen wohl, weil ihm seine fußballerischen Möglichkeiten Spielraum für Rochaden erlauben und die "Freiheit", auch mal etwas Extravagantes auszuprobieren.

Dass Reus aber auch schon abgebrüht ist, hat er beim Sensationssieg in Hamburg unter Beweis gestellt. Von Roberto Colautti perfekt in Szene gesetzt, ließ er - allein vor Torwart-Dino Frank Rost auftauchend - diesen einfach nur alt aussehen. Eine kurze Körpertäuschung, ein eleganter Lob, und schon zappelte der Ball im Netz. Der Ausgleich war die Initialzündung für das weitere Spielgeschehen in der HSV-Arena und den ersten Auswärtssieg der Saison. Was den Triumph bei einer der besten deutschen Fußball-Mannschaften noch aufwertet, ist die Tatsache, dass es dem Team von Frontzeck erstmals in dieser Saison geglückt ist, einen Rückstand (0:1 und 1:2) in einen Sieg umzumünzen. Eine neue, wichtige Erfahrung bei der Bewältigung des Liga-Alltags.