Derby-Bilanz als Mutmacher

Die Borussia benötigt dringend Punkte, da kommt Lieblingsgegner Köln gerade recht.

Mönchengladbach. Wenn die Gladbacher Borussia in allen Bundesliga-Stadien eine ähnliche Erfolgs-Bilanz vorweisen könnte wie beim rheinischen Rivalen aus der Domstadt - der Trophäenschrank an der Hennes-Weisweiler-Allee würde wohl aus allen Nähten platzen. Gegen keinen anderen Klub in Liga eins hat der VfL so viele Auswärtsspiele (20 von 37) gewonnen wie gegen den 1. Fußball-Club Köln.

Auch auf eigenem Platz kann sich die Erfolgs-Bilanz der Borussen (20 Siege in 38 Partien) durchaus sehen lassen. Die "Geißböcke" sind also, wenn man der Statistik glauben mag, so etwas wie ein chronischer Punktelieferant für die Gladbacher.

Keine schlechte Ausgangslage für die Elf von Cheftrainer Michael Frontzeck, die nach zwei derben Niederlagen in Folge (0:7-Tore) morgen im Derby dringend ein Erfolgserlebnis benötigt, um im Rennen um den Klassenerhalt wieder in die Spur zu finden.

"In der Tabelle haben wir drei Punkte Vorsprung auf die Kölner. Unser Ziel muss es sein, dass das zumindest so bleibt, wenn nicht sogar noch besser wird", lautet Frontzecks Anspruch an seine Profis. "Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass der Gegner einiges an Qualität vorzuweisen hat, in der Kölner Mannschaft steckt ohne Wenn und Aber mehr Geld als in unserer. Sie sind sehr schnell im Umschalten auf Offensive, eine Stärke, auf die wir aufpassen müssen. Wir rechnen in Köln mit allem und sind auf alles vorbereitet", sagt Frontzeck.

Nachdem der Borussen-Coach sich nach der 0:3-Schlappe in Dortmund noch nicht zu personellen Veränderungen genötigt sah, hat ihm die 0:4-Heimpleite gegen Wolfsburg nun wohl doch zu Denken gegeben: "Es kann gut sein, dass der eine oder andere Spieler eine Pause bekommt", kündigt der Übungsleiter an.

Im Klartext: Für Roberto Colautti rückt Rob Friend ins Sturmzentrum, zudem könnte der gerade genesene Thorben Marx den Platz des Belgiers Marcel Meeuwis vor der Abwehr einnehmen. Fehlen wird Karim Matmour (Adduktorenprobleme), der Algerier absolviert derzeit nur ein leichtes Lauftraining.

Das letzte Derby in Köln konnten die Gladbacher im März 2009 mit 4:2 (2:0) für sich entscheiden, Matchwinner mit zwei Treffern war damals Michael Bradley. "Als Spieler fiebert man genau solchen Partien entgegen. Die Duelle gegen Köln sind doch etwas Besonderes. Das merkt man schon in der Woche vor dem Spiel, auf der Busfahrt ins Stadion und in dem Moment, wenn man ins Stadion einläuft", sagt der US-Nationalspieler, der morgen Abend in der Domstadt ein "schnelles, hartes und intensives Spiel" erwartet.