Fußball: Aufstieg mit fadem Beigeschmack

Vorwürfe gegen die C-Jugend von Thomasstadt Kempen.

Kempen. Jubelnd lagen sich die C-Jugendlichen von Thomasstadt Kempen in den Armen. Mit einem 4:1 gegen SW Essen machten die Kempener am 2. Juni den Aufstieg in die Niederrheinliga perfekt. Zuvor hatte es ein 1:1 gegen den SV Wermelskirchen gegeben.

Nun tauchen Hinweise auf, dass Trainer Giovanni Malacasa in beiden Spielen einen nicht-spielberechtigten Spieler eingesetzt haben soll. Besonders prekär: beim 4:1 gegen Essen erzielte der betreffende Spieler, ein Zugang vom VVV Venlo und in der Fußball-Szene bekannt, sogar ein Tor. Als Schütze des Treffers wurde später ein anderer Spieler genannt. "Das ist völlig aus der Luft gegriffen und stimmt nicht", sagt Malacasa.

Beim SV Wermelskirchen, der Dritter in der Aufstiegsrunde wurde und nicht aufstieg, hegt sich der Groll: "Wir haben anonyme Anrufe mit diesem Vorwurf erhalten. Wenn das stimmt, wäre das Betrug", sagt SVW-Jugendleiter Walter Böse. Weil er bislang nichts davon gehört hatte, wurde auf einen Protest verzichtet. Mittlerweile wäre selbst der vergebens, die Frist ist abgelaufen.

Scheinbar ist der Vorfall auch dem Jugendvorstand von Thomasstadt bekannt. Deswegen war die Ablösung von Malacasa beschlossen. Doch die Eltern der C-Jugend stellten sich hinter den Trainer und drohten mit Abschied. Kommentieren wollte Jugendobmann Rick Lecluyse den Vorwurf nur bedingt: "Ich sage dazu nichts. Wenn dem so sei, würden Sie doch verstehen, dass wir ihn entlassen wollen", sagte er im Gespräch mit der WZ. Thomasstadt wird das Thema nicht weiter verfolgen und hat Malacasa in Olaf Strathe einen dritten Trainer zur Seite gestellt. Was bleibt, ist ein fader Beigeschmack.