Gladbacher Ausrufezeichen - FCN sauer auf Referee
Nürnberg (dpa) - Neues Jahr, neues Glück - Borussia Mönchengladbach hat im Abstiegskampf ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck verbuchte nach einem couragierten Auftritt mit dem 1:0 (1:0) beim 1. FC Nürnberg drei wichtige Punkte auf ihrem Konto.
Nach zuletzt fünf Niederlagen bleibt Gladbach aber trotz des dritten Saison-Auswärtssiegs Tabellenletzter.„Wir sind für eine ordentliche Leistung mit drei Punkten belohnt worden“, stellte Frontzeck zufrieden fest, „die Mannschaft hat bis zur 70. Minute gezeigt, dass sie die schwierige Situation meistern will“. Die Nürnberger ließen ihre Enttäuschung und Wut an dem schwachen Schiedsrichter Babak Rafati aus, der dem FCN in der ersten Halbzeit einen klaren Elfmeter nach Foul an Philipp Wollscheid und nach der Pause ein reguläres Tor verweigerte. „Der Schiedsrichter war spielentscheidend“, meinte Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer.
Roman Neustädter machte vor 37 464 Zuschauern Gladbachs glücklichen, aber nicht unverdienten Erfolg bereits in der achten Minute perfekt. Dem „Club“ fehlten bei allem Einsatz die spielerischen Mittel, um die vierte Heimniederlage zu verhindern. Vier Minuten vor Spielende vergab FCN-Verteidiger Javier Pinola den Ausgleich, als er per Foulelfmeter an Gladbachs starkem Keeper Christofer Heimeroth scheiterte.
Gerade mal acht Minuten waren gespielt, als die wie immer offensiv ausgerichteten Gladbacher Nürnbergs Abwehr aus dem Winterschlaf rissen. Nach Flanke von Winter-Neuzugang Mike Hanke schoss der völlig freistehende Neustädter die Gäste unbedrängt in Führung. Der Tabellenletzte, bei dem die beiden Spitzen Hanke und Igor De Camargo bei Ballbesitz von Marco Reus und Mohamadou Idrissou unterstützt wurden, hätte zwei Minuten später das zweite Tor machen können, aber „Club“-Torwart Schäfer war bei einem Reus-Schuss auf dem Posten.
Ohne Schaltzentrale Ilkay Gündogan, der neben Mike Frantz kurzfristig wegen Verletzung ausgefallen war, tat sich der „Club“ enorm schwer, Ruhe und Ordnung in sein Spiel zu bekommen. Ob der am Freitag für eineinhalb Jahre vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Schweizer U21-Nationalspieler Nassim Ben Khalifa geholfen hätte, konnte nicht bewiesen werden: Der 19-Jährige war nicht einmal im Kader.
Das letzte Aufgebot der Gladbacher, bei denen gleich vier Stammkräfte fehlten, spielte in der ersten Halbzeit nicht wie ein Abstiegskandidat, sondern mutig und zielstrebig nach vorne. Die schlechteste Defensive der Liga (47 Gegentore) bekam mit dem österreichischen Nationalspieler Martin Stranzl und dem Ex-Cluberer Harald Nordveidt mehr Stabilität. Im Angriff war Hanke als dritter Neuzugang ein Aktivposten.
Mit einem gefährlichen Kopfball gab FCN-Kapitän Andreas Wolf (51.) das Signal zur Nürnberger Aufholjagd. Die Gladbacher verteidigten mit Leidenschaft und oft auch überhartem Einsatz und hielten dem Nürnberger Sturmlauf stand. Mit vielen umstrittenen Entscheidungen zog Schiedsrichter Rafati den Zorn der Franken auf sich. Vor allem in der 77. Minute, als er den Treffer von Markus Mendler wegen eines angeblichen Fouls das Nürnbergers an Heimeroth nicht anerkannte.