Interview mit Christian Ziege: „Ich habe ein gutes Gefühl“

Christian Ziege über seine Trainingseindrücke, den neuen Coach und die Chance auf Erfolg.

Mönchengladbach. Vor dem Schlüsselspiel am Freitag in Bochum (20.30 Uhr) hat Borussias Sportdirektor Christian Ziege die erste Pressekonferenz in seiner Funktion als Cheftrainer auf Zeit hinter sich gebracht.

Die WZ sprach mit dem 36 Jahre alten ehemaligen Nationalspieler über seine Trainingseindrücke, die Chancen auf einen Erfolg und natürlich über den neuen Trainer, der in den kommenden Tagen beim Schlusslicht in der Fußball-Bundesliga vorgestellt werden soll.

Herr Ziege, Sie sitzen im Spiel eins nach der kurzen Ära Luhukay in Bochum erstmals in einem Pflichtspiel auf der Trainerbank. Mit welchem Gefühl gehen Sie in die Partie?

Ziege: Mit einem sehr positiven, guten Gefühl. Die Jungs haben in den vergangenen Tagen richtig dran gezogen und im Training alles gegeben. Das ist ja meist so nach einem Trainerwechsel. Jeder Spieler präsentiert sich vielleicht noch ein wenig mehr auf dem Platz, als er es zuvor getan hat. Spieler, die in der zweiten oder dritten Reihe standen, wittern plötzlich ihre Chance. Bisherige Stammspieler tun alles, um ihren Platz zu erhalten. Wichtig ist nun, dass die Mannschaft wieder an sich glaubt und in Bochum das im Training erarbeitete umsetzt.

Werden Sie die Mannschaft im Vergleich zum Köln-Spiel erheblich umkrempeln?

Ziege: Ich äußere mich vorab zu keiner Personalentscheidung. Veränderungen, wie auch immer die aussehen mögen, will ich aber nicht ausschließen.

Die Borussia ist derzeit Tabellenletzter in der Bundesliga. Geht Ihre Mannschaft als Außenseiter in die Partie gegen Bochum?

Ziege: Ich sehe uns nicht als Außenseiter. Wir sind auf jeden Fall in der Lage, mit den Bochumern mitzuhalten. Meine Spieler brauchen sich vor niemandem zu verstecken. Ich bin davon überzeugt, dass wir ein positives Ergebnis erzielen werden und mindestens einen Punkt mit nach Hause nehmen.

Ist es eigentlich angenehmer, als Trainer am Spielfeldrand zu sitzen oder als Profi auf dem Platz zu stehen?

Ziege: Es ist wesentlich angenehmer als Spieler auf dem Platz zu stehen. Weil man da die Dinge noch in der Hand hat und beeinflussen kann.

Mal angenommen, Ihre Mannschaft gewinnt in Bochum. Warum machen Sie nicht den "Magath" und bleiben einfach bei der Borussia Cheftrainer und Sportdirektor in einer Person?

Ziege: Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es mir keinen Spaß macht auf dem Platz zu stehen. Aber es bleibt dabei, was ich schon vor Tagen gesagt habe: Ich hoffe, dass wir schon bald einen neuen Trainer vorstellen können.

Amüsiert es Sie, wenn Sie so verfolgen, wer alles als möglicher Trainerkandidat in Mönchengladbach gehandelt wird?

Ziege: Ehrlich gesagt schaue ich jetzt nicht jeden Tag in die Zeitung. Wichtig ist, dass wir intern darüber diskutieren, wie wir es gerne haben möchten und ob wir das umsetzen können. Alles andere kann ich eh nicht beeinflussen. Lassen Sie sich überraschen.