Kommentar: Insua – ein teurer Irrtum

Vor allem die Standards waren eines Regisseurs unwürdig.

Mönchengladbach. Peer Kluge kann neben seinen ausgeprägten kämpferischen Tugenden zweifellos auch kunstvoll mit dem Ball umgehen. Ja, hin und wieder entwickelt er sogar einen Hauch von Strategie. Vor dem Tor aber entpuppt sich der künftige Nürnberger immer wieder als "Nervenbündel". Bezeichnend bei der zehnten 0:1-Niederlage in dieser Saison war eine der letzten Szenen des Spiels, als Kluge etwa von der Strafraumgrenze abzog und der Ball in Richtung Aachener Straße flog. Doch die Krönung leistete sich Federico Insua. Der als Starspieler verpflichtete Argentinier, der Borussia Mönchengladbach inklusive Gehalt in dieser einen Spielzeit mehr als sechs Millionen Euro gekostet hat, erweist sich immer mehr als teurer Irrtum. Gegen Stuttgart enttäuschte er in allen Bereichen. Vor allem die Standards (Ecken und Freistöße) waren eines Regisseurs, der bei Boca Juniors Buenos Aires gespielt hat, unwürdig. So beschwor allein Marcell Jansen mit einer Handvoll kerniger Schüsse Gefahr vor dem VfB-Tor herauf. Doch der Ball zappelte wieder einmal nicht im gegnerischen Netz - so blieben die Gladbacher in dieser Spielzeit zum 17. Mal ohne eigenen Treffer. Ein Rekord für die Ewigkeit.

  • jochen.schmitz@westdeutsche-zeitung.de