Neuville verlässt Bundesliga-Bühne - Karriere-Ende?

Düsseldorf/Mönchengladbach. Oliver Neuville verlässt dieBundesliga-Bühne ohne Groll. „Besser geht's nicht“, sagte der 37 Jahrealte frühere Nationalstürmer zu seinem letzten Auftritt mit BorussiaMönchengladbach gegen Bayer Leverkusen am Samstag.

„Ich fühle mich hiersehr wohl. Gladbach ist mein Zuhause geworden.“

Zum Abschied wird Borussen-Trainer Michael Frontzeck seinem zuletztverschmähten Stürmer einen der rar gewordenen Einsätze gönnen. „Es istdoch selbstverständlich, dass Ollis große Karriere entsprechendgewürdigt werden muss“, sagte Frontzeck der „Bild“- Zeitung(Mittwoch-Ausgabe). In den vergangenen beiden Jahren stand Neuville bei36 Einsätzen nur viermal in der Startformation.

Ob der 69-malige Nationalspieler seine Fußball-Schuhe endgültig an denNagel hängen wird, lässt er allerdings weiter offen. Ein Gespräch mitBorussen-Manager Max Eberl soll am Montag die Zukunft klären -möglicherweise als Jugendtrainer. „Es ist noch nichts entschieden. Ichfühle mich fit genug, noch in der zweiten Liga zu spielen. Die größereMöglichkeit ist aber, im Verein zu bleiben“, sagte Neuville. Angebotegibt es bislang aus Australien, den USA und China. Doch Neuville, derim Oktober Vater wird, will lieber bei seiner Familie im Westenbleiben.

Auch bei einer neuen Station würde der Konterstürmer wohl stets aufsein berühmtestes Tor angesprochen werden. Bei der Heim-WM 2006entfachte er mit seinem Treffer in letzter Sekunde zum 1:0-Sieg imGruppenspiel gegen Polen endgültig die „Sommermärchen“-Stimmung. „Ichhätte nie gedacht, dass das eine solche Euphorie auslösen würde“,erinnerte er.

Die beste Saison seiner Laufbahn erlebte Neuville vier Jahre zuvor,auch wenn es für ihn 2002 nur zu vier zweiten Plätzen reichte. BayerLeverkusen kam dank seiner 13 Tore auf den zweiten Rang in derMeisterschaft und erreichte zudem die Endspiele im DFB-Pokal und derChampions League. In den beiden Halbfinals gegen Manchester Unitederzielte Neuville jeweils einen Treffer. Beim WM-Endspiel gegenBrasilien (0:2) wäre er beinahe zum Nationalhelden aufgestiegen. SeinFreistoß in der 49. Minute ging beim Stand von 0:0 jedoch nur an denPfosten.

Nach zwei schwächeren Spielzeiten für Leverkusen wechselte Neuvillenach Mönchengladbach. Bei der Europameisterschaft 2008 residierte dasdeutsche Team zwar nahe seines Geburtsorts Locarno in der Schweiz, zumehr als einem Kurzeinsatz reichte es allerdings nicht mehr. Vor seinemKarriere-Ende hegt Neuville nur noch einen unerfüllten „Traum“: „Wennich aufhöre, wünsche ich mir ein Abschiedsspiel.“