Tony Jantschke: Der Junge von nebenan

Das Mönchengladbacher Talent Tony Jantschke ist bescheiden und sieht ein weiteres Lehrjahr in der Bundesliga vor sich.

Saalfelden. Entspannen und die müden Beine lockern stand am Dienstag für die Profikicker von Borussia Mönchengladbach im Trainingslager in Saalfelden auf dem Programm. Zunächst gab es eine leichte Trainingseinheit am Morgen, am Nachmittag bekamen die Spieler dann frei.

Einige nutzten die Gelegenheit für einen Sprung in den Pool des Luxushotels Gut Brandlhof oder erkundeten bei strahlender Sonne die Berglandschaft am Steinernen Meer.

Am Abend traf sich die Mannschaft dann zum gemeinsamen Grillen auf einer Berghütte. Gelegenheit also, die 0:1-Pleite von Montagabend gegen den Champions-League-Qualifikanten Panathinaikos Athen aus den Köpfen zu bekommen. "Ich habe mich gefreut, gegen so eine Topmannschaft wie Athen spielen zu können, aber man sollte so ein Testspiel auch nicht überbewerten", sagte gestern Tony Jantschke, der gegen die Griechen den klassischen Sechser spielte.

Trainer Michael Frontzeck hatten den 19-Jährigen für Marcel Meeuwis aufgestellt, da der Niederländer für die ersten beiden Pflichtspiele der Borussia gesperrt ist. "Meine Aufgabe war es, das Spiel zusammenzuhalten und dafür zu sorgen, dass wir in keine Konter laufen."

Dies gelang dem talentierten Jantschke auch ganz ordentlich, weshalb er für den gesperrten Meeuwis auch beim Saisonstart spielen könnte. Doch von solchen Spekulationen mag Jantschke nichts hören. "Ich habe bislang gerade mal vier Bundesliga-Spiele gemacht, daher bin ich wohl noch weit davon entfernt, mir irgendwelche Gedanken um einen Stammplatz zu machen. Wir werden sehen, wer im Pokal gegen Frankfurt aufläuft", so Jantschke bescheiden.

Der gebürtige Dresdner, der nach eigenen Angaben viel von Patrick Paauwe profitiert hat, sieht die kommende Saison eher als weiteres "Lehrjahr", es sei schwer für einen jungen Spieler, schnell in der Bundesliga Fuß zu fassen. "Ich bin am Beginn meiner Laufbahn und habe noch gutes Steigerungspotenzial", sagt Jantscke. Klingt, als hätte ein junger Fußballer schon einiges in Sachen Öffentlichkeitsarbeit gelernt.

Neuzugang Marco Reus hat im Spiel gegen Athen einen Schlag auf den Fuß bekommen, der eine Prellung mit Bluterguss zur Folge hatte. Ob der 20-Jährige beim Test am Mittwoch gegen Dundee auflaufen kann, ist noch fraglich. Gegen den schottischen Zweitligisten will Borussias Trainer Michael Frontzeck weitere Fortschritte sehen.

"Wir haben gegen Athen zum Teil ganz ordentlich kombiniert und Torchancen herausgearbeitet. Manchmal hat der eine oder andere Zentimeter gefehlt, aber das ist zum derzeitigen Stand der Vorbereitung absolut okay."