Lagerleben, Tag 5: Toni Schumacher ein Fohlen
Saalfelden. Tja, verehrte Köln-Fans, das tut weh, ich weiß. Da musste ich mir auch erst mal verdutzt die Augen reiben, auch wenn man als rasendes Reporter-Schaaf mit allem rechnen muss.
Harald "Toni" Schumacher, eines der größten FC-Idole aller Zeiten, die lebende Torwart-Legende, läuft seit Montag in Borussen-Klamotten und mit der Raute auf der Brust durch die wunderschöne Landschaft in Saalfelden.
Mit der Raute der einzig wahren Borussia, nämlich der vom Niederrhein. Und mit der befindet sich der FC-Anhang bekanntlich im Dauerclinch. Auch die Gladbach-Treuen mögen den FC so wie der Teufel das Weihwasser. Nämlich ganz und gar nicht. Die Dauerfehde könnte wohl nicht einmal unser aller Papst Benedetto schlichten. Und nun wechselt in Zeiten der Rezession und der kollektiven Verunsicherung auch noch der Herr Schumacher die Vereinsfarben. Woran soll man als Fan eigentlich noch glauben?
Der Toni ist übrigens nicht einfach so zum Borussen mutiert. Schuld daran sind der neue Hauptsponsor der Borussia und die Sportagentur, für die der ehemalige Profi arbeitet. Um das ganze also mal auf den Punkt zu bringen: Das liebe Geld hat den Toni mutieren lassen - vom Geißbock zum Fohlen.
Bin mal gespannt, wer hier noch so alles plötzlich zum Borussen wird. Vielleicht rennen mir morgen ja Franz Beckenbauer oder Boris Becker in der neuen Borussen-Kollektion vor die Flinte, äh Kamera. Oder Eintracht-Urgestein Charly Körbel. Ich halt euch auf dem Laufenden.