Was zählt, ist auf dem Platz

Samstag ist Meyer-Tag. Borussia Mönchengladbachs neuer Cheftrainer weiß: „Ein Erfolgserlebnis kann nichts ersetzen.“

Mönchengladbach. Im Borussia-Park ist morgen Meyer-Tag. Der neue Gladbacher Cheftrainer zieht das Interesse der Fans und Medien auf sich, mehr als 40.000 Karten hat der VfL bereits für das Heimspiel (15.30 Uhr) gegen den Karlsruher SC verkauft. Dabei deutet das Duell des Tabellenletzten gegen den Zwölften eher auf fußballerische Magerkost statt auf eine rauschende Fußball-Party hin.

Dennoch - die Zeichen stehen auf Aufbruch am Niederrhein. Die Inthronisierung Meyers sei ein Neuanfang für die Borussia, betont Präsident Rolf Königs in der aktuellen Ausgabe des "Fohlen Echos".

Doch Hans Meyer, dessen erste Pressekonferenz vor dem Comeback auf der Trainerbank gestern sieben Kamerateams und rund 30 Journalisten anlockte, tritt gleich schon mal auf die Euphoriebremse: "Glauben sie ja nicht, ich komme hier hin und bewirke gleich ein Wunder", sagte der 65 Jahre alte Fußballlehrer.

Das große Bohei um seine Person könne er eh nicht nachvollziehen. "Sie können schreiben was sie wollen. Das einzige was zählt, ist das, was am Samstag auf dem Platz passiert. Dann wissen wir mehr." Er habe mit den Spielern viel gesprochen in den vergangenen Tagen, sagt Meyer, allerdings ein richtiges Bild könne er sich "von den Jungs" noch nicht machen.

Daher habe er auch noch nicht den 18-er-Kader für das Spiel gegen den KSC, über den man bestens informiert sei, berufen. "Es gibt noch einige Fragezeichen", sagt Meyer, der sich mit der Mannschaft in einem Gladbacher Hotel auf das Spiel vorbereitet. Definitiv fehlen werden Gohouri (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Schachten (Aufbautraining) und Callsen-Bracker (muskuläre Probleme).

Gut möglich, dass durch den Ausfall Gohouris Rechtsverteidiger Tobias Levels in die Elf rückt. Ansonsten dürfte Meyer auf die Startformation aus dem Bochum-Spiel setzen.

Egal, wer letztendlich spielen wird, seine Mannschaft solle "einfach nur mal gewinnen, ein Erfolgserlebnis kann nichts ersetzen." Und da kommt der KSC womöglich genau zum richtigen Zeitpunkt.

Die Badener haben in dieser Spielzeit von ihren vier Auswärtsspielen drei verloren. Das letzte Duell Gladbach-Karlsruhe in einem Meisterschaftsspiel hat übrigens vor achteinhalb Jahren stattgefunden.

Die Zweitliga-Begegnung im Februar 2000 gewann der VfL auf dem Bökelberg mit 4:1. Die damaligen Trainer hießen Hans Meyer und kein geringer als der heutige Bundestrainer Joachim Löw. Was die Karlsruher allerdings nicht davor bewahrte, am Saisonende in die Regionalliga abzusteigen.

So könnte Borussia spielen: Gospodarek - Levels, Kleine, Daems, Voigt - Paauwe, Svärd - Matmour, Bradley, Marin - Friend