Zwei schwänzten das Training
Bei Fußball-Zweitligist Borussia Mönchengladbach drohen Zé Antonio und David Degen Konsequenzen.
Mönchengladbach. Größer hätten beim gestrigen Trainingsauftakt die Unterschiede kaum sein können: Während Robert Fleßers seinen durch die Einsätze in der U21-Nationalmannschaft verlängerten Urlaub für die erste Trainingseinheit von Borussia Mönchengladbach unterbrach, fehlten Zé Antonio und David Degen - unentschuldigt.
"Das wird Konsequenzen haben", sagte Sportdirektor Christian Ziege. "Das klären wir aber zunächst intern." Während David Degen sein Fernbleiben über ein Fax seines Anwalts verkündete und ausrichten ließ, dass er wegen eines "Termins" erst zum heutigen Training erscheint, fehlt von Zé Antonio jede Spur. Ziege hatte kein Verständnis für die beiden: "Mir als Spieler wäre so etwas niemals in den Sinn gekommen. Offenbar muss man heutzutage mit allem rechnen."
Sowohl Degen als auch der portugiesische Verteidiger signalisierten der sportlichen Leitung im Vorfeld, dass sie nicht in der zweiten Liga spielen wollen. Aktuell gebe es allerdings keinen Kontakt zu Zé Antonio oder seinem Berater: "Dass wir von denen etwas gehört haben, ist auch schon ein paar Tage her", sagt Ziege. Ob die beiden durch das Fernbleiben eventuell eine Kündigung provozieren wollen, wollte Ziege nicht kommentieren.
Auch Trainer Jos Luhukay zeigte sich wenig begeistert: "Ich hätte es nicht so gemacht. Ich kenne aber ihre Gründe nicht", sagte der Niederländer. "Es ist ja nicht so, dass wir einen Verkauf an der Ablöse scheitern lassen - es gab bislang einfach keine Anfrage für die beiden." Zu möglichen Konsequenzen wollte sich auch er nicht äußern: "Das ist eine Entscheidung, die über meine Kompetenzen hinaus geht. Das müssen der Vorstand oder der Sportdirektor entscheiden."
Dass einer der beiden noch einmal im Borussia-Trikot aufläuft, glaubt indes niemand mehr. Alexander Voigt hat Zé Antonio bereits "beerbt" und trägt dessen Rückennummer 13.
Die Nummer 9 gehört (noch) Wesley Sonck, soll aber schon bald den Rücken des neuen Mittelstürmers zieren. "Im Augenblick haben wir zwei bis drei Kandidaten im Auge, es liegt aber noch an den Vereinen, bei denen sie spielen", sagt Ziege - und hofft, den neuen Torjäger bereits mit ins Trainingslager nach Kärnten (30. Juni bis 7. Juli) nehmen zu können.
Ziege genoss bei freundlichem Wetter die ersten Früchte seiner Arbeit ganz nah am Spielfeldrand. Die Neuzugänge hinterließen in der ersten Übungseinheit einen positiven (Voigt, Brouwers) bis unauffälligen (Gospodarek, Rösler, Schachten) Eindruck.
Mönchengladbach. Nach dem Weggang von Federico Insua übernimmt Neuzugang Sascha Rösler die Rückennummer 10 des Argentiniers. Damit übernimmt eher ein "Kämpfertyp" die Nummer des Spielgestalters - vielleicht ein Zeichen dafür, dass in der kommenden Saison Fußball wieder mehr gearbeitet wird. Die Rückennummern der weiteren Neuzugänge: Sebastian Schachten bekommt die 2, Roel Brouwers die 4, Alexander Voigt die 13 und Uwe Gospodarek die 21.