Ein gellendes Pfeifkonzert verabschiedet Schalke
Die Mannschaft von Ralf Rangnick versagt beim 1:3 gegen Mainz auf ganzer Linie.
Gelsenkirchen. Die Pfiffe gingen durch Mark und Bein. Die wenigen verbliebenen Zuschauer in der Schalker Arena machten ihrem Unmut lautstark Luft. Das 1:3 gegen Mainz 05 hatte sie erneut enttäuscht. Es war bereits die siebte Niederlage der Saison im eigenen Stadion. Zudem war es die mittlerweile fünfte Niederlage in Folge einer Mannschaft, die offenbar völlig ihre Spannung verloren hat.
„Da muss man sich natürlich Gedanken machen“, sagte Ralf Rangnick. „Offenbar hat diese Mannschaft, anders als die Mainzer, nicht das Naturell, Spiele unbedingt gewinnen zu wollen“, sagte der Trainer der Schalker. Auch nach dem Rückstand durch Klaas-Jan Huntelaar kurz nach Beginn der zweiten Hälfte haben sich die Mainzer nicht aus dem Konzept bringen lassen und ihr schnelles und gradliniges Kurzpassspiel beibehalten.
André Schürrle und Lewis Holtby drehten mit ihren Treffern das Spiel, ehe Nikolce Noveski nach Vorlage von Holtby den Endstand herstellte. Die Mannschaft von Thomas Tuchel qualifizierte sich mit diesem Erfolg für die Europa League. „Unsere Leistung war eine Frechheit. So darf man sich zu Hause nicht aus der Saison verabschieden“, sagte Manuel Neuer, der für die Schalker sein letztes Heimspiel absolviert hat, ehe er zum FC Bayern wechseln dürfte.
Die Schalker bekommen zunehmend Angst, dass sie ihre Misserfolgsspirale nicht mehr verlassen können und auch im Pokalfinale am 21. Mai gegen den MSV Duisburg ihre Möglichkeiten nicht ausschöpfen.
„Wir wollen uns in Köln unbedingt ein Erfolgserlebnis verschaffen, um nicht mit einer Negativserie ins Pokalendspiel gehen zu müssen“, sagte Neuer und verlieh dem letzten Bundesligaspiel der Saison neue Bedeutung. Doch zumindest gab es im Spiel gegen Mainz auch einen Grund zur Freude. Mit dem Noch-Mainzer Lewis Holtby kommt in der neuen Saison ein Spieler nach Gelsenkirchen zurück, der Schalker Mannschaft frischen Wind und spielerische Ideen verleihen könnte. Seine Leistung gibt zumindest Anlass, auf bessere Zeiten zu hoffen. „Ich bin einfach dankbar, dass ich für Mainz spielen durfte“, sagte Holtby. „Aber Schalke mit seinen verrückten Fans passen zu mir, weil ich ein verrückter Typ bin.“ Das werden die Schalker gerne hören.