Fortuna Düsseldorf Auch die „Alten“ enttäuschen Funkel nicht
Fortunas Mannschaft, die in Hamburg den Sieg errang, hatte nur drei Spieler in ihren Reihen, die jünger als 26 Jahre waren. Auf die Routiniers ist in schweren Spielen Verlass.
Düsseldorf. Friedhelm Funkel setzt großes Vertrauen in die Jugend. Das kommt im Verein, bei den Fans und im Umfeld sehr gut an. Doch die Mannschaft, die auf St. Pauli am Sonntag mit 1:0 gewonnen hat, hatte mit den höchsten Altersschnitt einer Startelf der Fortuna in dieser Saison. Auf die „Alten“ und Routiniers kann sich Fortunas Cheftrainer also auch absolut verlassen, wie zudem die Schlussphase der vergangenen Saison gezeigt hat, als er Adam Bodzek und Oliver Fink mehr oder weniger reaktiviert hatte.
27,8 Jahre betrug der Altersdurchschnitt der Mannschaft, die in Hamburg beim Anpfiff auf dem Rasen stand. Nur drei Spieler — das ist in dieser Saison fast schon die Ausnahme — waren jünger als 26 Jahre. Das waren Kevin Akpoguma und Kaan Ayhan, also zwei Nationalspieler sowie Marcel Sobottka.
Der älteste Profi im Fortuna-Aufgebot hat gezeigt, wie wichtig er immer noch ist. Oliver Fink war sogar erstaunt, dass er erst in der Schlussminute der regulären Spielzeit ausgewechselt wurde. „Es hat alles sehr gut geklappt. Ich hatte keinerlei Schmerzen an der vormals verletzten Achillessehne“, sagte der 34-Jährige, der mit der Leistung der Mannschaft und seiner eigenen überaus zufrieden war. „Das war eine richtig gute Mannschaftsleistung mit viel Laufarbeit“, lobte der Kapitän seine Kollegen, die auch „im hohen Alter“ keine Probleme mit der Kondition hatten. „Nachdem ich sechs Wochen raus war, wusste ich nicht, wie es läuft und ob die Luft reicht.“ Mit etwas mehr Glück hätte Fink auch noch ein Tor erzielen können, scheiterte aber an der Latte des Hamburger Tores. „Man sollte dann im ersten Spiel nach der Pause auch nicht alles erwarten“, sagte Fink und winkte bescheiden ab. „Am Ende war ich dann schon ein wenig drüber.“
Gerade aber die Laufstärke und die Kampfbereitschaft waren der Schlüssel zum Sieg am Kiez. „Wir haben dadurch für ein Auswärtsspiel nicht viel zugelassen. Das sind die schönsten Siege, wenn die Mannschaft mit großem Engagement kämpft und den Sieg so relativ ungefährdet über die Zeit bringst“, sagte Lukas Schmitz, der ebenfalls zu den besten Fortunen zählte und ein Tor sowie mehrere gute Chancen vorbereitet hat.
Funkel war mit einer defensiv eingestellten Mannschaft in Pauli das Risiko eingegangen, dass nach vorne nicht so viel Gefahr für das Hamburger Tor entstehen könnte. Doch das breite Mittelfeld, in dem Julian Schauerte den Part übernahm, den sonst Ihlas Bebou (oder Jerome Kiesewetter) ausfüllt, funktionierte so gut, dass sich die Mannschaft trotzdem die deutlich besseren Chancen herausspielte. Einziger Kritikpunkt erneut: Die Konter müssen noch besser ausgespielt werden — von den Jungen und den Alten.