Fortuna Düsseldorf Axel Bellinghausen: Fortunas Pendler zwischen Profis und U 23
Axel Bellinghausen hat für ein Jahr verlängert, bevor er einen Anschlussjob im Verein übernehmen wird. Der 34-Jährige soll vermehrt seine Erfahrungen weitergeben.
Düsseldorf. An Axel Bellinghausen scheiden sich die Geister. Nicht alle Fortuna-Anhänger werden sich gefreut haben, als sie von der Vertragsverlängerung des Fortuna-Urgesteins erfahren haben. Diese Fans sagen, dass er sportlich keine Zweitliga-Reife mehr hätte, zu hektisch, verletzungsanfällig und zu langsam sei. Der 34-Jährige hat tatsächlich kein leichtes Jahr hinter sich — mal ganz abgesehen von der Tabellensituation von Fortuna Düsseldorf in der Schlussphase der Saison. Viele kleine Verletzungen hatten Bellinghausen fast das ganze Jahr im Griff.
Oft genug spielte er, obwohl er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Bellinghausen hat sich aber immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. Wer ihn am Rande der entscheidenden Spiele gesehen hat, der weiß, dass sich Fortunas Identifikationsfigur immer für seine Mannschaft ausgeopfert, an der Seitenlinie stehend aufgemuntert, angestachelt und motiviert hat. Auf der Tribüne hätte er es nicht ausgehalten.
„Ich freue mich darüber, dass Axel uns mit seiner ganzen Erfahrung ein weiteres Jahr zur Verfügung steht. Dass er noch zu guten Leistungen im Stande ist, hat er in dieser Saison gezeigt“, sagte Cheftrainer Friedhelm Funkel. „Auch wenn er nicht alle Spiele gemacht hat — und auch in Zukunft sicher nicht alle machen wird — ist er sehr wertvoll für uns. In der Kabine und als echte Identifikationsfigur ist er für Fortuna Düsseldorf sehr wichtig.“
Axel Bellinghausen hat einen leistungsbezogenen Vertrag unterschrieben und wird sowohl bei den Profis zum Einsatz kommen, als auch der U 23 als Führungsspieler helfen. Den jungen Spielern wird er das Fortuna-Gefühl vermitteln. Zudem soll er nach seinem letzten Jahr als Aktiver dem Verein in einer anderen Funktion erhalten bleiben.
In Düsseldorf reifte der Linksfuß vom Jugendspieler zum Profi und schaffte 2002 den Sprung in die Erste Mannschaft. Bis 2005 lief er für die Rot-Weißen auf, nach Stationen beim 1. FC Kaiserslautern und dem FC Augsburg kehrte er 2012 in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt zurück. Insgesamt 220 Profi-Spiele absolvierte der gebürtige Siegburger für Fortuna. Dabei gelangen ihm 15 Tore.
„Ich bin sehr dankbar dafür, dass es dort aufhört, wo alles begonnen hat. Ich habe am Flinger Broich laufen gelernt und habe das Eröffnungsspiel in der Arena bestreiten dürfen“, sagte Bellinghausen. „Ich bin dankbar für die Zeit, die mir der Verein und alle Leute um ihn herum geschenkt haben. Ich freue mich riesig auf dieses letzte Jahr meiner Profi-Karriere, die ich dann bei meinem Verein beenden darf.“
Alle Fans müssen sich wohl darauf einstellen, dass Bellinghausen bei der Fortuna in der nächsten Spielzeit den Stand-by-Profi spielen wird. Es ist bekannt, das Funkel zuletzt mehr auf andere Qualitäten gesetzt hat, als auf die Motivationskünste von Axel Bellinghausen auf dem Platz. Aber seine Erfahrung wird gebraucht. Das hat sich auch in der gerade abgelaufenen Saison gezeigt, als der Routinier als Vorbild für die jungen Spieler zeigte, wie man Profifußball leben muss.