Die Aufstiegs-Spezialisten
Der Sprung in die Bundesliga ist möglich. Mehrere Fortuna-Profis wissen, wie es funktioniert.
Düsseldorf. „Aufstieg“ ist das meist gebrauchte Wort in diesen Tagen, wenn es in Düsseldorf um Fußball geht. Kein Wunder, denn die Fortuna ist nach drei Spieltagen Spitzenreiter der 2. Liga und tritt am kommenden Montag im Topspiel der Woche bei Eintracht Frankfurt an. Während Trainer Norbert Meier die Fortunen angesichts von erst drei absolvierten Spieltagen — zu Recht — zur Zurückhaltung und konzentrierten Arbeit mahnt, schießen die Träume der Fans ins Kraut. Das dürfen sie ruhig, sagen die Verantwortlichen.
Die Fortuna-Anhänger feierten das Weiterkommen im Pokal sowie die zwei Siege und das Remis zum Liga-Auftakt. Die Spiele verbreiteten Gänsehaut-Atmosphäre in der Arena und machten die Rot-Weißen zum Gesprächsthema in der Stadt. Und so mancher Spieler weiß, wie das geht mit dem Aufsteigen. Allen voran Sascha Rösler: Der erfahrene Offensivspieler schaffte drei Mal den Sprung aus der zweiten Liga in die Bundesliga, mit Ulm (1999), Aachen (2006) und Borussia Mönchengladbach (2008). Aus Fortuna-Sicht steht Kapitän Andreas Lambertz kaum schlechter da: Schließlich war „Lumpi“ auch schon 2004 dabei, als der Sprung aus der Ober- in die Regionalliga gelang. Es folgten der „halbe“ Aufstieg mit der Qualifikation für die 3. Liga 2008 sowie die Zweitliga-Rückkehr 2009. Die beiden letzteren Marken stehen auch bei Jens Langeneke, Kai Schwertfeger und Michael Ratajczak als Aufstiegserfahrung im Lebenslauf, Ranisav Jovanovic war am Aufstieg 2009 beteiligt. Adam Bodzek und Christian Weber stiegen 2007 mit dem MSV Duisburg in die Bundesliga auf.
Für Sascha Dum (mit Aachen 2006) ging es auch bereits einmal aus der 2. Liga ins Oberhaus, ebenso wie für Johannes van den Bergh (mit Mönchengladbach 2008) und Thomas Bröker, der 2005 mit dem 1. FC Köln die Rückkehr in die Bundesliga feiern durfte. Nun hat er mit seinen drei Zweitliga-Treffern als bisher bester Torschütze in dieser Saison den Grundstein dafür gelegt, dass die Fortuna-Fans träumen dürfen. Dass Norbert Meier der richtige Trainer für den Aufstieg ist, beweist seine Aufstiegs-Bilanz.
Dass er als Spieler von Werder Bremen sein damaliges Team 1981 mit 16 Toren in 38 Begegnungen der 2. Bundesliga/Nord zum Aufstieg schoss, ist fast in Vergessenheit geraten. Als Trainer feierte Meier 2005 mit dem MSV Duisburg den Aufstieg in die erste Liga, 2009 ging es mit der Fortuna in die 2. Liga.
Bei aller Freude hat er auch nicht vergessen, wie viel harte Arbeit dahinter steckte und welche lange Distanz erst überbrückt werden muss. Daher erfüllt er derzeit seinen Job als großer Euphorie-Bremser — das Träumen überlassen die Fortunen lieber den Fans.