Möhlmann hadert mit der Angriffsschwäche

Der FC Ingolstadt hat personell nachgelegt und hofft auf bessere Offensivleistungen.

Am vergangenen Montag wurde Benno Möhlmann 57 Jahre alt. Da passte es gut, dass sein Team einen Tag vorher im DFB-Pokal beim FC Oberneuland antreten musste. So konnte der Trainer des FC Ingolstadt mit Familie und vielen Freunden in seinen Geburtstag hineinfeiern, denn Möhlmann wohnt nur rund drei Kilometer vom Stadion des Bremer Fünftligisten entfernt. „Mit dem Fahrrad bin ich deswegen aber nicht gekommen“, sagt Möhlmann nach dem 4:1 (2:1) im Sportpark am Vinnenweg.

Es war im dritten Pflichtspiel der Saison endlich der erste Sieg für den Fußball-Zweitligisten, aber richtig zufrieden konnte Benno Möhlmann immer noch nicht sein. Vor allem die Abschlussschwäche bereitet ihm Sorgen. In den Spielen beim FC St. Pauli (0:2) und gegen Erzgebirge Aue (0:0) agierte Torjäger Moritz Hartmann, der die Ingolstädter in der Saison 2009/10 mit 21 Treffern fast im Alleingang zum Aufstieg geschossen hatte, ebenso kompliziert und überhastet wie seine Kollegen Stefan Leitl und Edson Buddle. „Ich habe schon zum Ende der Vorbereitung gemerkt, dass wir noch zwei oder drei Wochen brauchen würden. Wir haben in der vergangenen Saison eine gute, aber auch anstrengende Rückrunde gespielt, und das Durchschnaufen dauert wohl etwas länger. Noch fehlen die einhundertprozentige Einstellung und Konzentration “, sagt Möhlmann.

Der Trainer hat zwar Vertrauen in seinen Kader, im Angriff aber trotzdem noch einmal nachgelegt. Am vergangenen Dienstag wechselte Ahmed Akaichi zu den Rot-Schwarzen. Der 22-jährige Stürmer kam für 500 000 Euro vom tunesischen Erstligisten Etoile Sportive du Sahel, was für den FC Ingolstadt die höchste je gezahlte Ablösesumme bedeutet. Das macht deutlich: Der Anspruch ist gestiegen, nicht wenige erwarten die beste Saison der Vereinsgeschichte. Ein einstelliger Tabellenplatz gilt als das Minimum, doch Möhlmann warnt: „Es geht darum, Dinge zu stabilisieren und auf 40 Punkte zu kommen. Wir haben in der vergangenen Saison zwar souverän die Klasse gehalten, sind dabei aber mit 37 Zählern unter dieser Marke geblieben.“

Bei Fortuna Düsseldorf soll den 40 Punkten am Freitag (18 Uhr, Arena) nun also näher gerückt werden. Mit Zugang Ahmed Akaichi, der vergangene Saison in 46 Spielen 25 Tore erzielte und auf Anhieb für Moritz Hartmann auflaufen könnte. „Ich möchte mich weiter entwickeln und meine guten Leistungen aus Tunesien auch hier abrufen.“ Damit sein neuer Trainer Benno Möhlmann auch mal ganz entspannt in den Zug nach Bremen-Oberneuland einsteigen kann.