Drei Hennings-Tore Fortuna erkämpft sich ein verdientes 3:3 auf Schalke

Gelsenkirchen · Dreimal gleicht die Fortuna einen Rückstand aus, dreimal trifft Rouwen Hennings zum Ausgleich.

Rouwen Hennings (l) jubelt mit seinem Teamkollegen Erik Thommy. Hennings erzielte drei Tore in der Partie gegen Schalke.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Fortuna Düsseldorf hat sich in der Arena Auf Schalke ein 3:3 erkämpft. Dreimal lief die Mannschaft einem Rückstand hinterher und verdiente sich nach einer aufopferungsvollen Leistung ein 3:3-Unentschieden in einem vor allem in der zweiten Hälfte sehr unterhaltsamen Spiels.

Eine Überraschung war die Aufstellung von Fortuna in der Schalke Arena nicht. Friedhelm Funkel hatte sich für eine Dreierkette entschieden und auch im Mittelfeld mit drei Sechsern zumindest nominell Beton angerührt. Vorne baut Fortunas Cheftrainer auf zwei Spitzen, die ohne einen offensiv denkenden Mittelfeldspieler auskommen müssen. Oliver Fink saß zunächst nur auf der Bank.

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Wer mit einem sehr stürmischen Auftritt der Schalker von Anfang an gerechnet hatte, hatte sich getäuscht. Fortuna hatte nicht viel weniger Spielanteile und Ballbesitz. Allerdings wurden zu viele Bälle im Spiel nach vorne schnell wieder verloren – auch weil die Defensive zu langsam nachrückte. Immerhin brannte in der gefährlichen Zone in der Abwehr zunächst gar nichts an, weil die Gäste gut standen und die Schalker wenig Tempo und Ideen ins Spiel brachte.

Die erste halbwegs gefährliche Situation (25. Minute) klärte schließlich Andre Hoffmann, als ein flach in den Fünfmeter-Raum geschlagenen Ball, der kurz für Verwirrung gesorgt hatte. Im nächsten Schalker Angriff kam Ex-Fortune Benito Raman erstmals in Schussposition, verzog aber seinen Schuss beträchtlich. Allerdings übernahmen die Gastgeber nun immer mehr die Spielkontrolle.

Doch eigentlich hätte Fortuna in Führung gehen müssen, als Rouwen Hennings im Strafraum aber noch mal abspielte, statt selbst den Abschluss zu suchen. Im Gegenzug verlor die Abwehr der Düsseldorfer erstmals die Ordnung, und prompt kam Schalke zur Führung. Raman setzte glänzend Daniel Caligiuri in Szene. Gegen ihn kamen Kasim Adams und auch Torwart Zack Steffen zu spät. Das 1:0 (33.) aus der zweiten Chance für die Blau-Weißen war nicht unbedingt verdient, zeigte aber die Effizienz der Schalker.

Fortuna war nur kurz angeknockt und hatte nur zwei Minuten später die Chance zum Ausgleich, als Kownacki den Ball nach einer Gießelmann-Flanke nicht ganz richtig traf. Und auch bei der Ecke in der 41. Minute nutzte Fortune nicht die Möglichkeit mit einem 1:1 in die Pause zu gehen. Der Kopfball von Kaan Ayhan flog 04-Torhüter Nübel direkt in die Arme. Fast hätte Matthias Zimmermann ein kurioses Tor der Schalker eingeleitet, als er klären wollte und Raman drei Meter vor dem eigenen Tor am Kopf traf und der Ball nur knapp am Pfosten vorbeiflog. So blieb es beim 1:0 für die Knappen nach 45 Minuten.

Nach dem Wechsel spielte Fortuna nach vorne gegen erst einmal erstaunlich defensiv eingestellte Schalker. Kapital schlug Fortuna daraus nicht und wäre sogar fast mit dem 0:2 bestraft worden. Amine Harit (51.) traf nach einer starken Vorarbeit von Raman die Latte.

Nach genau einer Stunde und einer Ecke von Jean Zimmer gab es eine Unterbrechung, und Schiedsrichter Robert Hartmann entschied auf Handelfmeter (McKennie). Rouwen Hennings erzielte per Handelfmeter und seinem siebten Saisontreffer das 1:1. Doch die Gäste konnten sich nicht lange an diesem Spielstand erfreuen. Nach einer Ecke stieg Adams gegen Kabak nicht hoch genug. Der Innenverteidiger der Platzherren konnte den Ball so gut zum 2:0 platzieren, dass Steffen im Tor keine Abwehrchance hatte.

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Aber es war kein Tag, den Kopf hängen zu lassen. Die Gäste setzten nach und zeigten auch einige spielerisch gut durchdachte Aktionen. Wie das 2:2 – als Dawid Kownacki geschickt den eingewechselten Erik Thommy in Szene setzte. Der schoss nicht etwa, sondern leitete auf Hennings weiter. Der Torjäger der Fortuna traf überlegt zum 3:2. Und wieder hielt das Glücksgefühl nicht lange an. Nach einer erneuten unübersichtlichen Situation, in der die Fortuna nicht konsequent genug klären kann, kommt Suat Serdar an den Ball und trifft aus 20 Metern zum 3:2 in der 79. Minute. Inzwischen sahen die Zuschauer im ausverkauften Stadion ein Klase-Fußball-Spiel mit vielen Szenen vor den Toren und einer Fortuna, die in den letzten 10 Minuten alles riskierte und belohnt wurde. Und wieder war es Rouwen Hennings, der nach Klasse-Vorarbeit von Ayhan Keeper Nübel überlobte und zum 3:3 in der 85. Minute traf. Das hatten sich die Gäste verdient, weil sie nie aufgaben und dem Favoriten einen aufopferungsvollen Kampf geboten haben.