Fortuna: Der Aufstieg kommt zu früh
Es ist längst nicht alles erstligareif. Das gilt für den Etat und auch für die Mannschaft, die sich mit den Zugängen erst etablieren muss.
Düsseldorf. Natürlich will jeder aufsteigen, und am Ende würde sich die Fortuna sicher nicht wehren. Aber schlau wäre das nicht. Denn dem Euphorie-Jahr nach dem Aufstieg folgte das Konsolidierungs-Jahr mit der harten Prüfung von sieben Auftaktpleiten. Diese bestanden die Fortunen mit Besonnenheit und kontinuierlicher Arbeit, als Lohn gab es einen erfreulichen und entspannten Saisonabschluss.
Daraus jetzt aber den Aufstieg als Hauptziel abzuleiten, wäre fatal. Zu fragil ist das gesamte Gebilde. Angefangen bei der Mannschaft, die nun von einem verstärkten Drittliga-Team zu einem guten Zweitliga-Team werden muss.
Dafür müssen die neuen Spieler in diesem Jahr schon mal deutlich besser passen, als in der vergangenen Saison, vor der die Verantwortlichen zu viele Nieten zogen. Auch im Umfeld wird noch an der Struktur gebaut, da ist bei weitem nicht alles erstligareif. Vom Etat mal ganz zu schweigen.
Natürlich fließt in der Bundesliga viel mehr TV-Geld in den Klub. Aber die Sponsoren stehen nach einem Aufstieg nicht automatisch in der Tür, das war schon nach dem Aufstieg in die 2. Liga falsch vermutet worden. Und wer garantiert, dass dann das Geld vernünftig investiert wird?
In der 2. Liga möglichst oben mitzuspielen und die Zuschauer zu begeistern, ist ein gutes Vorhaben. Die Fortuna muss in Düsseldorf zunächst noch viel mehr Freunde gewinnen — Zuschauer und potenzielle Geldgeber.
Auch das bringt Stabilität, die einen nachhaltigen Aufstieg in die erste Liga möglich macht. Denn es sollte das Ziel des Klubs sein, aufzusteigen und dann auch da zu bleiben. Dafür braucht es einen langen Atem.