20 Personen in häuslicher Isolation Verantwortliche sorgen sich wegen neuer Coronafälle

Update | Düsseldorf · Insgesamt 20 Personen aus Kader und Funktionsteam befinden sich aktuell in häuslicher Isolation. 

Vorstand Klaus Allofs (l.) und Sportdirektor Christian Weber hoffen, dass keine weiteren Corona-Infektionen bei Fortuna hinzukommen.

Foto: Frederic Scheidemann

(jol) Es hätte eine wunderschöne Trainingseinheit am Mittwochvormittag werden können. Die Sonne strahlte über das Gelände im Arena-Sportpark, die Temperaturen lagen genau so, dass alle Fortuna-Profis so richtig Lust aufs Arbeiten gehabt hätten. Doch kurz bevor es losgehen sollte in Stockum, wurde die Einheit abgesagt: Mittelfeldspieler Marcel Sobottka und Nachwuchs-Torhüter Dennis Gorka wiesen positive PCR-Tests auf, bei weiteren Profis fielen die Schnelltests positiv aus.

„Leider sind weitere Corona-Fälle dazugekommen, so dass wir vorsorglich das Vormittagstraining abgesagt haben“, erklärte Sportdirektor Christian Weber. Am frühen Abend musste der 38-Jährige dann nachschieben: „Die Corona-Welle hat uns leider trotz aller Maßnahmen voll erwischt. Wir hoffen für alle auf einen milden Verlauf und gute Genesung. Mit den zur Verfügung stehenden Spielern werden wir am Donnerstagnachmittag trainieren.“

Natürlich ist Webers vorletzter Satz dabei der wichtigste – gar keine Frage, dass die Gesundheit jedes Einzelnen immer vorgeht. Und doch hat die neue Situation auch sportlich unter Umständen gravierende Auswirkungen. Hatte man am Montag nach den positiven Testungen von Cheftrainer Daniel Thioune und Stürmer Robert Bozenik noch davon ausgehen können, dass das Zweitligaspiel am Samstag beim SC Paderborn (13.30 Uhr) nicht gefährdet ist, so hat sich dies durch die neue Corona-Welle fraglos geändert.

Insgesamt sind jetzt bereits 20 Personen aus dem Kader und dem Funktionsteam aufgrund von positiven PCR-Tests in häuslicher Isolation. Eine ungeheure Anzahl, und doch hat Fortuna bis jetzt noch keinen Antrag auf Spielverlegung gestellt. Generell sind die Hürden für eine Verlegung auch extrem hoch. Laut der gültigen Spielordnung der DFL müssen einem Klub mehr als 15 Spieler zur Verfügung stehen – darunter mindestens neun Lizenzspieler und darunter wiederum mindestens ein Torwart. Die restlichen Kaderplätze können Amateur- und Vertragsspieler einnehmen, die in der Lizenzmannschaft spielberechtigt sind.

Voraussetzung dafür ist, dass diese Spieler auf der sogenannten Spielberechtigungsliste der DFL stehen. Und wie viele Akteure stehen dort bei der Fortuna? Auf Nachfrage heißt es seitens des Klubs: „Auf unserer Spielberechtigungsliste für die Zweite Liga stehen momentan 31 Spieler. Sollte es notwendig sein, Spieler nachzumelden, so ist das in beliebiger Zahl bis einen Tag vor einem Spiel problemlos möglich.“

Möglich ja – so lange denn wirklich noch genügend Spieler zur Verfügung stehen. Und genau das ist nach der Entwicklung am Mittwoch keineswegs mehr sicher. Sobottka hätte am Samstag ohnehin wegen der fünften Gelben Karte gefehlt, Gorka ist derzeit nur die Nummer drei im Fortuna-Tor hinter Florian Kastenmeier und Raphael Wolf. Die Ausfälle dieser beiden allein hätten also noch keine Auswirkungen auf das Paderborn-Spiel gehabt. Sollte nun aber über die Welle vom Mittwoch hinaus an den verbleibenden Tagen bis zum geplanten Anpfiff noch eine größere Zahl an positiv getesteten Profis neu hinzukommen, wäre Fortuna am Samstag eventuell tatsächlich spielfrei. Das Beispiel Mainz 05 hat gezeigt, dass das in diesen Zeiten alles andere als unmöglich ist: Deren Bundesligaspiel am vorigen Wochenende gegen Dortmund wurde wegen Corona verlegt.