„Im Nachhinein extrem blöd“ Darum war Fortunas Niederlage gegen Kaiserslautern für Tim Rossmann besonders ärgerlich

Düsseldorf · Der Offensivspieler absolvierte ein ordentliches Debüt als linker Verteidiger.

Tim Rossmann spielte bei Fortuna erstmals Linksverteidiger.

Foto: Moritz Mueller

Genau das, was einigen bereits im Vorfeld der Partie gegen Kaiserslautern geschwant hatte, war eingetreten: Fortuna hätte von den Patzern der direkten Konkurrenten profitieren und ihre Tabellenführung ausbauen können, doch sie gab das Spiel nach dem 2:2-Ausgleich der Pfälzer vollends aus der Hand. Sowohl der HSV als auch der Karlsruher SC hatten ihre Spiele zuvor verloren und den Düsseldorfern die Tür weit aufgestoßen.

Der HSV unterlag der SV Elversberg mit 2:4 und der KSC musste sich mit 1:3 gegen Hertha BSC geschlagen geben. Fortuna hätte mit einem Sieg über die „Roten Teufel“ vier Zähler zwischen sich und die Konkurrenz bringen können. „Im Endeffekt schauen wir nur auf uns, aber wir haben natürlich auch mitbekommen, dass wir einen großen Schritt hätten machen können“, sagte Tim Rossmann nach der Partie. Auch wenn die Düsseldorfer weiterhin an der Tabellenspitze stehen, das Geschenk der Verfolger konnten sie nicht nutzen.

Dabei hatte es lange so ausgesehen, als würde Fortuna die drei Punkte längst in trockenen Tüchern haben. „Wenn man auf dem Weg zum 3:1 ist, das einer Vorentscheidung gleichgekommen wäre, dann aber das 2:2 kriegt, ist es natürlich im Nachhinein extrem blöd“, resümierte Rossmann, wollte aber zugleich nach vorne blicken: „Das ist jetzt auch noch im Kopf, aber wir müssen uns gemeinsam anschauen, wie das alles entstanden ist und es im nächsten Spiel besser machen.“

Aber nicht nur die Niederlage wird dem 20-Jährigen in Erinnerung bleiben, erstmals war er als linker Verteidiger eingesetzt – und das, weil sein Coach ihn unbedingt dabeihaben wollte: „Tim hat zum Ende des Spiels in Regensburg sehr gut verteidigt und auch Myron van Brederode hatte einen enormen Einfluss auf unser Spiel“, erklärte Daniel Thioune, der nicht Joshua Quarshie als Außenverteidiger aufgestellt hatte, sondern eben Rossmann, dem wiederum van Brederode als Linksaußen vorgezogen wurde.

„Ich wollte Myron wieder die Chance geben, aber gleichzeitig auf ,Rossi’ nicht verzichten. Deswegen hat er den linken Verteidiger gespielt, was nicht unbekannt für ihn ist“, sagte Thioune. Auch Rossmann selbst zeigte sich nicht unzufrieden mit der Entscheidung seines Trainers: „Ich habe dort schon in der Jugend öfter mal gespielt. Ich mag es, außen zu spielen, ob das dann links hinten oder links vorne ist, macht für mich keinen riesigen Unterschied.“

Auch wenn Rossmanns erster Auftritt als linker Verteidiger ergebnistechnisch missglückte und er im Zusammenspiel mit van Brederode noch Luft nach oben hatte, schien es nicht unwahrscheinlich, dass Thioune die beiden auch in Zukunft zusammen auf der linken Seite agieren lässt: „Mir war es auch wichtig, dass wir die Stärke haben, wenn wir Flanken auf Dawid Kownacki hereinbringen. Das spricht dann für einen Linksfuß und Myron van Brederode ist mehr eingerückt, ,Rossi’ sollte über die Bahn gehen. Das ist uns ganz gut gelungen.“ Für Rossmann, der „gerne die Außenbahn beackert“, sollte das kein Problem darstellen, schließlich winkt ihm so weiterhin ein Platz in der Startelf.