Nach der 3:4-Niederlage Wie Fortuna-Trainer Thioune seine Aufstellung erklärt
Düsseldorf · Fortunas Heimserie reißt gegen Kaiserslautern. Trainer Thioune über die unnötige Niederlage und Defensivschwächen.
Daniel Thioune schaute am Sonntag einen Tag nach der 3:4-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern ganz genau hin. Der Fortuna-Trainer beobachtete seine Akteure während des Spielerersatztrainings, schritt in manchen Momenten ein und gab seinen Jungs Hilfestellungen. Trotz seiner Akribie am Trainingsplatz ließ den 50-Jährigen das Ergebnis vom Samstagabend nicht wirklich los.
Eine Überschrift für die Art und Weise, wie sein Team vor heimischer Kulisse gegen den FCK nach über 90 Minuten als Verlierer vom Platz gegangen ist, hat er parat. „Völlig überflüssige und unnötige Niederlage“, brachte es der Familienvater auf den Punkt. Schließlich gab seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit eine zwischenzeitliche 2:1-Führung innerhalb von nicht einmal zehn Zeigerumdrehungen her und stand auf einmal aufgrund eines 2:4-Rückstands mit dem Rücken zur Wand.
„Neun wilde Minuten haben uns dieses Spiel komplett weggenommen“, meinte Thioune dazu und ergänzte: „Wenn man mich nach 50 Minuten gefragt hätte, wohin diese Reise geht, hätte ich gesagt: Meine Mannschaft wird hier definitiv als Sieger vom Platz gehen.“ Doch das tat sie in der Folge allerdings nicht und die Gäste aus der Pfalz heimsten die drei Punkte ein. Dafür nannte Thioune auch klare Gründe: „Dann kommen diese Fehler dazu, davon haben wir uns nicht erholt und vielleicht zu spät diesen dritten Anschlusstreffer durch Felix Klaus gemacht. In der Gesamtheit haben wir das Spiel hinten verloren, nicht vorne und auch nicht in unserem Ballbesitzspiel.“
Verloren die Fortunen das Spiel vielleicht auch aufgrund der Aufstellung? Schließlich fielen die beiden Außenverteidiger Nicolas Gavory und Valgeir Lunddal mit muskulären Problemen für das Heimspiel aus. Thioune musste die Viererkette wie schon in der Vorwoche beim 3:0-Sieg beim SSV Jahn Regensburg neu ordnen. Beim Tabellenletzten entschied sich der 50-Jährige auf der rechten Abwehrseite für Emmanuel Iyoha, auf links verteidigte Joshua Quarshie.
Doch diesen Gedanken setzte Thioune jüngst gegen Kaiserslautern nicht fort. Er ließ zwar Iyoha als Rechtsverteidiger starten, dafür beorderte Tim Rossmann von Linksaußen eine Position zurück und gab ihm in der ungewohnten Rolle den Auftrag, auf links Defensivarbeit zu verrichten. „Joshua Quarshie ist kein Außenverteidiger, Tim Rossmann ist es eher“, erklärte Thioune seine Maßnahme und fügte dazu an: „Es war eine Überzeugung und den Mut muss man haben. Vielleicht ging es nicht optimal auf. Wenn man aber vier solche Fehler macht und vier Tore kassiert, dann kann man kein Spiel gewinnen.“
Zudem stellte der Coach klar, dass „die Tore aus individuellen Fehlern resultieren und nicht aus einem kollektiven Versagen der Mannschaft. Als das 2:2 fiel, roch es eher nach einem 3:1 für uns“. Doch das dritte Tor für Fortuna fiel aufgrund der Pfostentreffer von Giovanni Haag und Rossmann allerdings nicht, was sich umgehend rächen sollte. Als Grund für die hergegebene Führung machte Thioune nicht das Personal auf dem Platz aus, sondern Missgeschicke in den entscheidenden Situationen. „Ich würde es nicht am Verhalten der Viererkette festmachen. Wir sind über die individuellen Fehler gestolpert“, erklärte er. Doch zur bitteren Fortuna-Wahrheit gehört allerdings auch, dass den Rot-Weißen solche Aussetzer vor heimischem Publikum zuletzt häufiger unterlaufen sind. Vor dem 3:4 gegen Kaiserslautern unterlagen die Flingerner daheim mit 0:3 gegen den HSV und spielten 2:2 gegen den 1. FC Köln – das macht neun Gegentore in drei Heimspielen. Und auch gegen den FCK entglitt den Rot-Weißen die Partie, obwohl sie zwischenzeitlich gut dabei waren. „Ich kann der Mannschaft inhaltlich keinen großen Vorwurf machen. Sie hat ein gutes Spiel gemacht in der Gesamtheit und hat es gegen den Ball gut kontrolliert“, so Thioune.