Diagnose am Montag erwartet Diese großen Sorgen gibt es um Fortuna-Profi Kownacki nach 3:4 gegen FCK

Update | Düsseldorf · Dawid Kownacki verletzt sich beim 3:4 gegen Kaiserslautern am Kopf und am Knie. Nun steht die Diagnose fest: Die schlimmsten Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet.

Betreuer kümmern sich um den auf den Rasen liegenden Dawid Kownacki. Torwart Florian Kastenmeier (rechts) steht ihm bei.

Eine erste Diagnose hatte Daniel Thioune schon unmittelbar nach dem Schlusspfiff gewagt. „Ich denke, wir reden von einer Gehirnerschütterung, und dann muss man sehen, was mit dem Knie ist. Es sieht jetzt gerade nicht so gut aus“, sagte der Trainer von Zweitligist Fortuna nach dem 3:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstagabend. Und tags darauf, mit ein wenig zeitlichem Abstand, ergänzte er: „Dawid hat geweint und nicht einmal seine Fußverletzung mitbekommen. Er hat auch etwas auf die Rippen bekommen. Wenn er am Montag aus der Röhre herauskommt und nichts hat, dann wäre es ein Wunder.“

Nach dem Abschluss aller Untersuchungen konnte man zwar nicht von einem solchen Wunder im Thioune-Sinne reden, immerhin hatten sich die schlimmsten Befürchtungen aber nicht bestätigt. Die Diagnose lautete: Gehirnerschütterung und Innenbandverletzung im linken Knie, wie der Verein mitteilte. Wegen ersterem wird Kownacki mindestens die anstehende Partie bei Preußen Münster (Freitag, 18.30 Uhr) verpassen, zweiteres zwingt ihn wohl zu einer Pause von mehreren Wochen. Im Heimspiel gegen Elversberg, der ersten Partie nach der November-Länderspielpause, könnte die Bremen-Leihgabe aber mit Glück vielleicht schon wieder zur Verfügung stehen.

Kaiserslautern-Torwart Julian Krahl hatte Kownacki am Samstag mit beiden Fäusten voll im Gesicht getroffen worden und ausgeknockt. Nach einer Überprüfung durch den Videoassistenten wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zeigte Frank Willenborg auf den Elfmeterpunkt, für Kownacki war es aber nur ein schwacher Trost, dass Isak Johannesson den völllig berechtigten Strafstoß zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich verwandelte. Der Pole versuchte es anschließend zwar nochmal, musste später aber ausgewechselt werden, weil er sich bei der Landung auch am Knie verletzt hatte.

„Er hat so viele Kollateralschäden davongetragen, und da reden wir nicht nur vom Schlag an den Kopf und der kompletten Bewusstlosigkeit. Er hat keinen einzigen Gedanken daran, was danach passiert ist, er wusste nicht einmal, dass wir einen Elfmeter zugesprochen bekommen haben. Und auch nicht, dass ich zu ihm gegangen bin, als er den Platz verlassen hatte“, sagte Thioune am Sonntag und präzisierte da nochmal seine erste Diagnose, die er unmittelbar nach dem Spiel abgegeben hatte: „Dawid hat wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung, womöglich auch die Rippe angeknackst und etwas am Knie, so wie er gefallen ist, weil er schon bewusstlos war.“

Auch sonst war der Coach nach der bitteren Pleite gegen Kaiserslautern frustriert. „Ich ärgere mich sehr, denn vier Gegentore in einem Heimspiel tun uns unfassbar weh“, sagte der 50-Jährige. „Defensiv haben wir kein gutes Spiel gemacht. Die Chance, die Tabellenführung auszubauen, haben wir leider nicht genutzt.“ Punkte weg, Torjäger raus – diesen Abend hatte man sich aufseiten von Fortuna ganz gewiss anders vorgestellt, zu groß war die Gelegenheit, nach den Ergebnissen der Konkurrenz einen gewaltigen Schritt nach vorn zu gehen.

Immerhin blieb am Ende die Erkenntnis, dass die Rheinländer trotz allem weiterhin Zweitliga-Spitzenreiter sind. Und hoffentlich ganz bald auch wieder auf Kownacki zurückgreifen können, für den es weitaus schlimmer hätte kommen können. Am Ende hatte er augenscheinlich noch einmal Glück im Unglück.

(gic/pn)