Isak Johannesson ist der kreative Kopf im Spiel von Fortuna. Er glänzt im Aufbauspiel, kommt in der Saison bereits auf zehn Tore und ist regelmäßig quasi überall auf dem Platz zu finden. Dass er enorm wichtig im System von Trainer Daniel Thioune ist, steht außer Frage. In den vergangenen Wochen plagten den Isländer jedoch Probleme. Im Saisonendspurt beißt der 22-Jährige jetzt auf die Zähne und will nochmal alles rausholen – auch um das große Ziel, den Aufstieg, zu verwirklichen.
Die vergangenen Wochen waren für Johannesson nicht einfach. „Seit der Länderspielpause habe ich Probleme mit meinem Fuß. Da hatte ich zwei Spiele, gegen Münster und Kaiserslautern, wo ich nicht meine beste Leistung gezeigt habe“, erklärte der Mittelfeldstratege. Das Spiel darauf gegen den SC Paderborn verpasste er aufgrund eines grippalen Infekts. Seitdem sieht er seine persönlichen Leistungen jedoch wieder stärker. „Seit ich von der Krankheit zurück bin, habe ich der Mannschaft in Elversberg geholfen und dort ein gutes Spiel gemacht. Und jetzt finde ich, dass ich im Mittelfeld mit ‚Gio’ sehr gut gespielt habe, besonders in der zweiten Halbzeit, als wir 0:3 zurücklagen“, sagte Johannesson.
Und trotzdem ist Düsseldorfs Nummer acht noch nicht vollständig wieder fit. „Die Probleme sind immer noch da. Wir versuchen, damit klarzukommen, und es ist möglich zu spielen“, erklärte der Mittelfeldspieler. „Ich bin mir sicher, dass viele Spieler in der Zweiten Liga und der Bundesliga im April und Mai auch viele Probleme haben. Wir haben zehn Monate Saison hinter uns. Ich glaube also nicht, dass es nur mir so geht. Ich denke, viele Spieler haben hier und da ein paar Wehwehchen, und es geht einfach darum, die Saison durchzustehen und stark zu beenden“, sagt Johannesson.
Sicherlich hat er damit nicht ganz unrecht. Auch in der Mannschaft von Thioune war dies in jüngster Vergangenheit häufiger Mal Thema. Andre Hoffmann spielte unter Einnahme von Schmerzmitteln, Florian Kastenmeier verpasste eine ganze Woche das Training, um am Wochenende fit zu sein – und auch bei Dawid Kownacki sieht es seit zwei Wochen nicht anders aus. Bei Johannessson heißt es jetzt also ebenfalls auf die Zähne beißen, denn die kommenden Wochen werden entscheidend. Einen Punkt trennt Fortuna aktuell vom 1. FC Magdeburg, der auf dem dritten Tabellenplatz steht, der Rückstand auf den ersten direkten Aufstiegsplatz beträgt vier Punkte. So heißt es in den letzten Wochen also nochmal kämpfen und gegen Braunschweig, Schalke und Magdeburg so viele Punkte wie möglich sammeln – es wäre schließlich wünschenswert, dass der Kampf von Johannesson und Co. am Ende belohnt wird.
Am Ende wird sich zeigen, wo die Reise von Fortuna, aber auch Johannesson endet. Der Isländer identifiziert sich enorm mit seinem Arbeitgeber, manchmal hat es den Anschein, er würde das Wappen nicht nur gerne ständig küssen, sondern gleich aufessen. Doch auch er wird sich nicht der Dynamik des Geschäfts vollends entziehen können. Steigt also Fortuna nicht auf, dürfte es schwer werden, ihn auch wegen einer Ausstiegsklausel zu halten.
Wie wichtig er mittlerweile schon ist, hat er hinlänglich unter Beweis gestellt. Nun hat er noch drei Partien die Möglichkeit, die Saison in seinem Sinne zu krönen.