Schwierige Rolle im Wartestand Fortunas zweitbester Scorer ist zurzeit nicht die erste Wahl

Düsseldorf · Der zweitbeste Scorer ist derzeit nicht erste Wahl. Trainer Daniel Thioune erklärt die Gründe dafür.

Befindet sich akutell im Wartestand: Shinta Appelkamp.

Foto: Frederic Scheidemann

Er war dabei beim Zweitliga-Topspiel gegen den HSV, sicher. Und er lief auch im Fortuna-Trikot auf den Rasen und hatte seine Momente im Spiel – aber eben erst ab der 84. Minute. Dann erst wechselte Trainer Daniel Thioune Shinta Appelkamp ein, für Ao Tanaka, der zuvor eines seiner besten Spiele im Düsseldorfer Dress gemacht hatte. 13 Minuten inklusive der Nachspielzeit. Nicht das, was den Ansprüchen Appelkamps entspricht.

Freilich keineswegs eine Bestrafung des früheren U21-Nationalspielers, wie Thioune versichert. „Das hat nichts mit Shinta zu tun. Ich finde, dass er gut drin ist“, betont der Chefcoach. „Ich habe keine sportlichen Gründe gegen ihn. Es gehören gerade einfach mal auch ein paar andere auf den Platz. Jetzt, wo der Kader wieder ein bisschen mehr Breite hat und dadurch ein bisschen mehr Qualität, wird es immer wieder den einen oder anderen treffen.“ Und das war zuletzt eben Appelkamp. „Ich hatte Shinta ja vor ein paar Wochen gegen Heidenheim aus dem Spiel genommen, weil er muskuläre Probleme hatte“, erinnert Thioune. „Ich kenne ja auch seine medizinische Vergangenheit und weiß, dass ich ihn manchmal auch ein bisschen schützen muss, damit er nicht in irgendwas reinläuft.“ Dann habe er sich in Rostock dazu entschieden, Fortunas Spiel ein wenig zu verändern. „Leider Gottes haben es die Jungs in Rostock dann sehr gut gemacht.“

Personelle Veränderungen solle man deshalb eben nicht persönlich nehmen. „Manchmal ist das gar nicht leistungsbezogen, sondern aus taktischen Gründen“, erklärt der Trainer weiter. „Ao Tanaka zum Beispiel hat in Rostock nicht die schlechteste Partie gemacht, gegen den HSV dann eine sehr gute. Es wird nicht einfacher für mich, mich am nächsten Wochenende für irgendjemanden zu entscheiden. Aber ich freue mich ja darüber, Entscheidungen zu treffen.“

Auch oder sogar gerade dann, wenn diese viele Überlegungen kosten. „Es fällt mir auch schwer, Shinta nicht auf den Platz zu schicken“, versichert der 48-Jährige. „Ich habe ihm dann auch am Mittag vor dem HSV-Spiel gesagt, er solle mir doch bitte einen nennen, den ich für ihn rausnehmen kann. Den hat er dann auch nicht gefunden, und ich habe ebenfalls keinen gefunden.“

Bleibt natürlich die Frage, warum es denn aktuell gerade den zweitbesten Scorer des Teams hinter Dawid Kownacki trifft. Kein Thema für den Trainer. „Wir sind die Mannschaft mit den meisten verschiedenen Torschützen, 16 an der Zahl. Das hat auch seine Gründe“, betont Thioune. „Shinta hat natürlich Qualität in seinen Bällen, auch in seinen Standards. Aber Felix Klaus kann das auch, das hat er gegen den HSV gezeigt.

Ich muss immer versuchen, das zu entscheiden, was für die Mannschaft am besten ist. Shinta wird seine Minuten wieder kriegen – aber die Scorerquote allein reicht nicht dafür aus, starten zu dürfen.“

Durch den komplizierten Armbruch von Jorrit Hendrix, der den Niederländer zu einer längeren Pause zwingt, ist die personelle Besetzung des Mittelfelds wieder knapper geworden. Hendrix spielt allerdings üblicherweise einen anderen Part als der offensiver orientierte Appelkamp. Es wird auch auf dessen Flexibilität ankommen, ob er am Ostersonntag bei Arminia Bielefeld wieder zur Anfangsformation gehören wird.