Fortuna-Fans: Ein Wandbild als Symbol der Versöhnung

Eine Tribünenseite im Paul-Janes-Stadion ziert neuerdings ein Graffiti-Kunstwerk.

<strong>Düsseldorf. Es ist eine farbenfrohe Hand, die Niko Offert symbolisch zum Friedensschluss reicht. Mit dem Graffiti-Kunstwerk auf der linken Seitenwand der Südtribüne des Paul-Janes-Stadions (zum Vip-Zelt) soll die Einheit der Fortuna-Fans deutlich gemacht werden. Unter anderem dargestellt durch verschiedene Gesichter und Figuren in der Fan-Kurve, die auf dem Wandbild zu erkennen ist. Offert ist eine Art Sprecher der Fan-Gruppierung "Ultras". Rückblende: Gegen Ende der vergangenen Saison wirkten die sportliche Talfahrt der Fortuna und die enttäuschenden Leistungen der Spieler bis in die Fan-Szene der Fortuna durch. Einige wollten die Anfeuerung einstellen, um ihren Unmut zu zeigen. Unter der Federführung der "Ultras" wurden zahlreiche Banner mit mehr oder weniger deutlichen Parolen erstellt und im Stadion oder beim Training entrollt. Beim Heimspiel gegen den Hamburger SV II kam es zu offenen Feindseligkeiten unter den Fortuna-Fans. Es offenbarte sich ein tiefer Riss in der Szene. Zurück in die Gegenwart: Wenige Tage vor der neuen Saison soll dieser Riss farbenfroh gekittet sein. "Schließlich ist es unser Ziel, die Fan-Szene der Fortuna als Einheit zusammenzubringen", sagt Offert. Deshalb finden sich auf dem Wandbild auch die Logos der anderen Fan-Gruppierungen: Arbeitskreis Fan-Arbeit (AK) und Supporters Club Düsseldorf (SCD). Das Fan-Projekt mit Leiter Dirk Bierholz spielte dabei eine Art Vermittler-Rolle.

Im "Haus der Jugend" entstanden die ersten Entwürfe des Bildes

Zumindest entstanden in der "Zentrale", dem Haus der Jugend, die ersten Entwürfe. "Es war ursprünglich ein Projekt der Ultras", sagt Bierholz, "aber das haben wir natürlich gerne unterstützt." Finanziell steuerten alle Fan-Gruppen etwas bei. Bis das Sportamt die Erlaubnis für das Bemalen der Wand gab, vergingen allerdings einige Monate. "Es ist immer schwer, für Graffiti-Kunst eine öffentliche Wand zu bekommen", so Bierholz.

Künstler Jo und Marc Hennig sind Düsseldorf und haben zusammen die Agentur "Majo-Brothers" gegründet. Im Angebot haben sie grafische Animationen, Illustrationen, Shirts und vieles mehr. Ihre Graffiti-Kunstwerke finden sich unter anderem am Gesundheitsamt oder auf dem Rhein-Fire-Schulbus.