Weidemanns große Auswahl

Der Trainer der Fortuna muss sich entscheiden: Welche elf Akteure laufen am Samstag zum Regionalliga-Auftakt in Berlin auf?

<strong>Düsseldorf. Uwe Weidemann sagt es selbst: "Meine Spieler machen es mir verdammt schwer." Von den 23 gesunden Fortunen muss der Trainer vor dem ersten Saisonspiel am Samstag bei Union Berlin fünf streichen. Dazu muss sich Weidemann auf elf festlegen, die An der alten Försterei von Beginn an auflaufen. Eigentlich hatte die vier Wochen dauernde Vorbereitung genauere Erkenntnisse geben sollen. Doch an den sechs Siegen in acht Testspielen (ein Remis, eine Niederlage, 30:5 Tore) waren so gut wie alle Akteure beteiligt.

Torwart

Dass in Michael Melka ein Schlussmann die Nase vorn hat, der in den vergangenen sieben Jahren kaum Pflichtspiele absolviert hat, wirkt befremdlich. Doch im Training und in den Testspielen untermauerte der 29-Jährige seinen Anspruch auf die Stammposition. Nicht nur mit sicherem Hinauslaufen und starken Reaktionen, sondern auch mit lauten und klaren Anweisungen an seine Vorderleute. "Das ist mein Spiel", sagt Melka, "so schaffe ich es, über 90 Minuten konzentriert zu bleiben."

Konkurrent Michael Ratajczak hat mit 29 Regionalligaspielen in den vergangenen zwei Jahren mehr Erfahrung. Die Kommunikation mit seinen Vorderleuten pflegt der 25-Jährige ebenso, und auch leistungsmäßig muss er sich hinter dem acht Zentimeter größeren Melka nicht verstecken. Insgesamt ist die Fortuna bei den Torhütern stärker besetzt als in den vergangenen Jahren.

Die "Alten" dürften sich in der Vorbereitung behauptet haben. Henri Heeren ist durch seine Berufung zum Mannschaftskapitän als linker Verteidiger so gut wie gesetzt, wenn er fit bleibt. Fabian Hergesell lauert aber auf seine Chance und hat auch schon angekündigt, dass er "nicht nur nach Düsseldorf gekommen ist, um auf der Bank zu sitzen". Auf der rechten Abwehrseite setzt Weidemann auf David Krecidlo.

Die verbindenden Glieder zwischen Verteidigung und Abteilung Attacke dürften Fortunas Trainer Uwe Weidemann das größte Kopfzerbrechen bereiten. Wobei Andreas Lambertz durch seinen Spielwitz und nicht zuletzt durch die Ernennung zum stellvertretenden Mannschaftskapitän gesetzt sein dürfte.

Das Nachsehen dürfte der schnellste Fortune, Sebastian Heidinger, haben. Die 100 Meter ist er mal unter elf Sekunden gelaufen. Dazu kommt eine beidfüßig gute Technik, die ihn auch zu einer Alternative im Sturm macht. Marek Klimczok, Claus Costa und Tomislav Zivic stehen hinten an, Ken Asaeda dürfte sich bald trotz allen kämpferischen Bemühens als Dauer-Gastspieler im Oberliga-Team wiederfinden.

Beim komplett umgekrempelten Mannschaftsteil ist das Personal knapp. Bekim Kastrati ist noch nicht wieder vollständig fit. Axel Lawarée ist nach seinen 15 Zweitliga-Toren für Augsburg im vergangenen Jahr gesetzt. Christian Erwig ist nach einer guten Vorbereitung, in der es zuletzt auch mit dem Toreschießen klappte, ebenfalls dabei. Da Ivan Pusic schwer verletzt ist, fehlt eine weitere Alternative. Abgesehen von Mittelfeldspieler Heidinger.

Dass die Fortuna-Verantwortlichen statt eines weiteren Stürmers auf der Suche nach einem Innenverteidiger sind, gehört zumindest in Frage gestellt. Zumal auch die Reserve unter Stürmer-Mangel leidet und im Zweifel "von oben" keine Hilfe zu erwarten hätte.