Fortuna gewinnt Fans zurück
Das Team von Trainer Norbert Meier setzt auf Kampfkraft und bezwingt den BVB II verdient mit 4:0. Wieder überragt Lambertz.
Düsseldorf. Ahmet Cebe hatte gestern Geburtstag, aber am frühen Nachmittag wird dem heute 25-Jährigen nicht zum Feiern zumute gewesen sein. Fortunas Trainer Norbert Meier teilte ihm mit, dass er am Abend nicht in der Start-Elf des Fußball-Regionalligisten gegen Dortmund II stehen würde.
Ein paar Stunden später dürfte der Türke seinen eigenen Frust vergessen haben. Denn die Fortuna siegte vor 8777 Zuschauern 4:0 (3:0) gegen Borussias "Zweite", versöhnte das eigene Publikum ein wenig und übernachtet zumindest auf einem Aufstiegsplatz.
Cebes Herausnahme war eines der wenigen personellen Signale, die nach den Enttäuschungen von Lübeck und Ahlen noch möglich waren. In der Start-Elf spielten Claus Costa für Cebe und Bekim Kastrati für Christian Erwig im Sturm. "Die Umstellungen haben sich ausgezahlt", sagte Meier und meinte damit auch die Tatsache, dass Andreas Lambertz von der zentralen auf die rechte Mittelfeldseite gewechselt war.
Überraschend gab es auch im Tor einen Wechsel: Michael Ratajczak löste Michael Melka ab. Doch das gezwungenermaßen. Melka hatte sich am Donnerstag einen leichten Muskelfaserriss in der Wade zugezogen, und so kam Michael Ratajczak gestern zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz für die Fortuna.
Nach seinem ersten Ballkontakt, ein Befreiungsschlag, fiel das überraschende 1:0 gegen die bis dahin beste Abwehr der Liga. Andreas Lambertz setzte nach nur 51 gespielten Sekunden mit seinem Linksschuss ins untere Eck ein positives Signal in der Arena.
Die Dortmunder ließen sich nicht beeindrucken. Doch ein Unterschied war trotz anfänglicher Unsicherheit zu den schlechten Spielen in Lübeck und Ahlen bei den Gastgebern zu erkennen: Die Fortunen kämpften um jeden Ball und liefen auch füreinander.
Und so gelangen auch rechtzeitig die Tore. Bekim Kastrati nutzte einen Fehler von Dortmunds Uwe Hünemeier und schob zum 2:0 ein. "Warum nicht immer so", schallte es erleichtert von den Rängen.
Was Robert Palikuca kurz vor der Pause dazu motivierte, den Ball nach einem Freistoßvon Christ mit der Nase zum 3:0-Pausenstand ins Tor zu drücken. "Das war ein Spiel, in dem für die Fortuna alles passte", sagte BVB-Trainer Theo Schneider.
Und als Cebe mit seiner Einwechslung für Axel Lawarée wenigstens ein kleines Geburtstagsgeschenk genießen durfte, hatte Lambertz mit dem 4:0 schon alles klar gemacht. Wobei die Fans per Banner bekannten, daran nicht ohne weiteres teilnehmen zu wollen: "Ein Sieg heilt nicht die Wunden." Erst am Mittwoch in Emden oder am Samstag gegen Wolfsburg II dürfte eine echte Versöhnung möglich sein.