Fortuna und der rote Faden
2. Liga: Düsseldorf spielt beim KSC Remis und vergibt wieder zahlreiche Torchancen.
Düsseldorf. Natürlich freute sich Marcel Gaus über sein Tor. "Aber wir wollten gewinnen, über einen Sieg hätte ich mich noch mehr gefreut", sagte Fortunas 20-jähriger Jungstürmer nach dem 1:1 beim Karlsruher SC. Es war erst seine 13. Einwechslung in der 2. Fußball-Bundesliga und immerhin schon sein zweiter Treffer.
Norbert Meier hatte nach dem Rückstand taktisch reagiert, Gaus für den enttäuschenden Torsten Oehrl eingewechselt. "Wir wollten frühzeitig was versuchen", sagte der Trainer, der Gaus schon nach einer knappen Stunde auf den Rasen schickte. Länger hatte der Angreifer nur beim 1:2 in Rostock gespielt. Beim 4:1 in Ahlen hatte er sein Premierentor zum Endstand erzielt, in Karlsruhe war es dagegen schon ein richtig bedeutender Treffer. Es sicherte seiner Fortuna einen Punkt beim Bundesliga-Absteiger - was auch seinen Trainer besonders freute.
Wobei Meier mit den Fortuna-Kickern sicher nicht ins Badener Land gefahren ist, damit Marcel Gaus seine junge Karriere in Gang bringen konnte. Vielmehr sollte der Anschluss an die Aufstiegsplätze mindestens gehalten, wenn nicht gar verkürzt werden. "Wir haben für ein Auswärtsspiel sehr gut begonnen, aber die Tore nicht gemacht. Das zieht sich auswärts wie ein roter Faden durch die Saison", sagte Verteidiger Christian Weber, dem das beinahe folgenschwere Eigentor kurz nach der Halbzeit unterlaufen war. "Es ist positiv, dass wir zurückgekommen sind."
Zur gleichen Einschätzung kam auch der Trainer, der seiner Mannschaft Moral bescheinigte, ohne die vergebenen Chancen der Anfangsphase unerwähnt zu lassen. Vor allem jenen von Oliver Fink, dem gleich zweimal freistehend vor KSC-Torwart Markus Miller die Nerven versagten. "Dafür habe ich ihn an die Wand genagelt", sagte Meier, fügte aber schnell gnädig hinzu: "Der Finki muss das abkönnen, dass er was auf die Zwölf kriegt. Ich habe ihn ja trotzdem lieb."
So wich die Enttäuschung über nicht genutzte Chancen schnell einer Zufriedenheit über das Remis beim spielerisch überlegenen Bundesliga-Absteiger. "Alles kann man gegen den KSC ohnehin nicht verhindern, das sind in der Offensive alles andere als Anfänger", sagte Claus Costa.
Jetzt stehen noch sechs Saisonspiele an, für die Meier und seine Spieler alle Kräfte mobilisieren wollen. Deswegen darf ein Großteil der Spieler zwei freie Tage genießen. Der Rest sammelt heute gegen eine japanische Hochschulauswahl Spielpraxis für das Knallerspiel gegen St. Pauli am Montag.
6. Min. Nach Flanke von Harnik köpft Fink unbedrängt vorbei.
17. Fink fällt der Ball am Elfmeterpunkt vor die Füße, aber er schießt drüber.
43. Ratajczak lenkt Demirtas’ 18-m-Schuss zur Ecke.
47. Weber lenkt eine Flanke von Krebs ins eigene Tor zum 0:1.47.
67. Stindls Flachschuss lenkt Ratajczak zur Ecke.
80. Chrisantus schießt freistehend Ratajczaks Beine an.
"Nach 15 Minuten muss der Deckel drauf sein."
Marco Christ zur starken Anfangsphase der Düsseldorfer
"Das Eigentor ist natürlich ärgerlich, aber ich glaube, da wird mir aus der Mannschaft niemand einen Vorwurf machen."
Christian Weber, Fortuna-Rechtsverteidiger, der die Flanke von Krebs ins eigene Tor lenkte
"In der Halbzeit haben wir uns viel vorgenommen, und dann bekommst Du gleich so ein Eier-Tor."
Michael Ratajczak, Fortuna-Torwart
"Sah gut aus, ne? Das war wirklich ein guter Konter von uns."
Sebastian Heidinger, Fortuna, über seine Vorlage zum 1:1