Fortuna verliert Sponsor

Die Systaic AG, Namensgeber des Nachwuchs-Leistungszentrums des Klubs, hat Insolvenz angemeldet.

Düsseldorf. Die Nachricht kam nicht mehr wirklich überraschend, die verbliebenen Hoffnungen der Fortuna-Verantwortlichen aber haben sich gestern zerschlagen: Das Düsseldorfer Solarenergieunternehmen Systaic hat Insolvenz angemeldet.

Die Systaic AG war seit März 2009 als „Premium-Sponsor“ bei der Fortuna engagiert, zahlte jährlich 550 000 Euro. Als Gegenleistung war das Unternehmen Namensgeber des Nachwuchs-Leistungszentrums und erhielt Banden für Werbung. Auch bei der Ausleihe von Stürmer Martin Harnik (inzwischen VfB Stuttgart) von Erstligist Werder Bremen im vergangenen Jahr trat das Unternehmen als Haupt-Geldgeber auf. Unvorbereitet traf die Nachricht die Verantwortlichen des Fußball-Zweitligisten freilich nicht.

Aus den im Sommer dieses Jahres bekannt gewordenen Zahlungsschwierigkeiten des Unternehmens hatten die Fortunen Konsequenzen gezogen. „Als vorsichtige Kaufleute haben wir keinen Cent der Sponsorensumme aus dem Systaic-Vertrag in den Etat der laufenden Saison eingerechnet“, sagte Fortuna-Geschäftsführer Paul Jäger gestern. Auch die Kosten für das Nachwuchsleistungszentrum würden aus diesem Gesamtetat gespeist.

Vorstandssprecher Peter Frymuth schlug in die gleiche Kerbe: „Wir haben das Geld von Systaic nicht als feste Einnahme geplant. So müssen wir jetzt auch keine Löcher stopfen.“ Frymuth nennt das eine „seriöse Planung“. Bereits im Juni diesen Jahres hatte die WZ von den Zahlungsschwierigkeiten der Systaic AG berichtet, das Unternehmen hatte die fehlende Liquidität auf die schlechte Wirtschaftslage geschoben. Die Fortuna machte sich damals nach offizieller Auskunft keine Sorgen, dass der bis 2014 laufende Sponsoren-Vertrag gefährdet sei.

Dass der nun hinfällig zu sein scheint, wirft den Verein bei aller Weitsicht dennoch zurück. Wäre das Geld geflossen, hätte die Fortuna zusätzliche Mittel zur Verfügung gehabt.

Zwar habe, so versicherte Frymuth, die fehlende Einnahme auch keinerlei Einfluss auf eventuelle Transfers des Zweitligisten im Winter, „aber für die Weiterentwicklung des sportlichen Bereichs und die Entschuldung des Vereins wäre das Geld mehr als hilfreich gewesen“. Jetzt warte man das Insolvenzverfahren ab.