Fortuna wird für Fans bestraft

Der Deutsche Fußball-Bund hat nach dem Dresden-Spiel Strafanzeige gegen die Fortuna erstattet.

Düsseldorf. Es ist traurig, dass es so weit kommen musste. Die Fortuna wird für Fans bestraft, die dem Verein nur schaden wollen. Die Vorkommnisse beim Spiel der Fortuna gegen Dynamo Dresden am vergangenen Samstag werden eine Strafe in zuvor nicht erreichten Dimensionen nach sich ziehen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat gestern gegen Fortuna einen Strafantrag gestellt, der eine Strafe, die mehre zehntausend Euro kosten wird und eine Platzsperre für den Wiederholungsfall vorsieht. Das Fax aus der DFB-Zentrale hat die Fortuna geschockt. Fortuna ist ein gebranntes Kind, was Fan-Ausschreitungen in der Vergangenheit angeht. Und so muss sich die Fortuna auf eine Strafe in einer neuen Qualität einstellen. Immer wieder haben die Verantwortlichen die Fans darauf hingewiesen, dass solche Aktionen wie in Ahlen, als sich Fans Schlägereien mit der Polizei lieferten, oder in Wuppertal, als eine Leuchtspur-Rakete in den Fan-Block der Wuppertaler geschossen worden war, oder gegen Dresden, als eine Rauchbombe gezündet worden war und Gegenstände auf den Platz flogen, nur dem Verein und den Aufstiegsambitionen der Mannschaft schaden.Geldstrafen in fünfstelliger Höhe kann die Fortuna nicht mal eben aus der Portokasse bezahlen. Spieler zu verpflichten, die teuer sind, kann sich der Verein nicht leisten, wenn er auf der anderen Seite Strafen von über 100 000 Euro Euro zahlen muss. "Da der Verein in den vergangenen beiden Spielzeiten bereits mehrfach negativ in Erscheinung getreten ist und bislang bereits eine hohe Gesamt-Geldbuße zahlen musste, fallen die Strafen nun entsprechend höher aus", sagt Paul Jäger, Geschäftsführer der Fortuna. "Dies sind ganz klar die Konsequenzen aus dem Verhalten einiger Unbelehrbarer." Man könne im Sinne des Vereins und der Mannschaft nur an alle appellieren, sich vor, während und nach dem Spiel wie ein echter Fan zu verhalten und sich klar und deutlich von denjenigen zu distanzieren, die als Einzeltäter die Fortuna immer wieder in Misskredit bringen. "Das hat mit Fußball nichts zu tun", sagt auch Fortuna-Trainer Uwe Weidemann, der nicht verstehen kann, wie man als Fan eines Vereins diesem so schaden könne. "Wir brauchen die richtige Unterstützung, wo es doch um soviel geht", sagt auch Abwehrspieler Robert Palikuca.

Die wirklich allerletzte Chance

Wer auswärts mit der Fortuna unterwegs ist, muss starke Nerven haben - oder sich nicht als Düsseldorfer zu erkennen geben. Der Ruf der Fans ist ruiniert, die Polizei meist in Kampfanzügen vor Ort, um jeden zu überwachen. Für diese allgemeine Kriminalisierung haben ein paar Chaoten mit Rauchpulver und Zerstörungswut gesorgt, die damit dem angeblich so geliebten Verein zudem großen finanziellen Schaden zufügen. Die Strafe durch den DFB ist fast zu milde. Dass es nur bei der Androhung der Platzsperre bleibt, ist als allerletzte Chance zu verstehen. Nutzt sie!